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1. Die weite Welt - S. 4

1882 - Leipzig : Klinkhardt
/ — 4 — und oft dürren Unterricht einwirken; sie muß in dem Sinnenfälligen das Begriffliche, in dem Einzelnen das Allgemeine, in dem Mannigfaltigen das Einfache Wesentliche, in dem Wandelbaren und Zeitlichen das Bleibende und Ewige, im scheinbar Zufälligen das Gesetzmäßige und Harmonische, in dem bunten Spiel der Farben und Formen das Schöne und endlich in allen menschlichen Bestrebungen und Erlebnissen das Rechte und Wahre, kurz — in allem Kreatürlichen das Göttliche sehen, empfinden und wert- schätzen lernen. Was die Form anlangt, so sind wir der Ansicht, daß das Lesebuch der Oberstufe in dem Grade an Klassicität, Gründlichkeit und Mannig- faltigkeit zunehmen müsse, wie das Sprachverständnis und die Fassungs- kraft des Schülers wächst, daß es ferner darauf auszugehen habe, die populäre Sprache der Wissenschaft und der Dichtung dem Schüler ver- stehen zu lehren, damit dieser, außer der Gedankenbereicherung und Ge- mütsanregung, auch die Mittel zu seiner späteren Fortbildung gewinne. Diesen Grundsätzen gemäß haben wir aus dem Schatze unserer volkstümlich-klassischen Litteratur die Lesestoffe zu diesem Teile ge- wählt und geordnet. Da uns die Einheitlichkeit in der Gesamt- arbeit der Schule, die Erweckung eines gleichschwebenden und doch vielseitigen Interesses, ein Zusammenhang und eine gewisse Ge- schlossenheit der Stoffe für unsere einfachen wie mittleren Volksschulen vor allem notwendig erschienen, so mußten wir davon absehen, dieses Buch nach einseitigen litterarischen Gesichtspunkten anzulegen, wie das wohl von Seiten höherer Bürgerschulen hier und da gewünscht wird. Wünschen nach dieser Richtung hin hat der Mitherausgeber H. Weber durch eine Parallelausgabe („Die Welt im Spiegel der N ationallitteratur" und „Deutsche Sprache und Dichtung") zu entsprechen gesucht. Zuletzt sei noch daraus aufmerksam gemacht, daß, den Anforderungen der nationalen Bildung gemäß, auch in der Weiten Welt das Geistes- auge des Schülers in allen Abschnitten mit Vorliebe auf die deutschen Elemente in Geschichte, in Erd- und Völkerkunde und im Natur- und Menschenleben hingelenkt wird, so daß sich die Vaterlandskunde auch in diesem Teile durch Vergleichung mit der Fremde erweitert und vertieft. Möge das Buch sich für die nationale Bildung segensreich erweisenl Vorwort zur 5. Aussage. Die 5. Auflage erscheint in der neuen Rechtschreibung. Da durch dieselbe ein vollständiger Neusatz nötig wurde, so ist die Gelegenheit be- nutzt worden, um einige Verbesserungen anzubringen. Die Lesestücke wurden mit Rücksicht auf leichteres Bestimmen mit fortlaufenden Nummern versehen und die Gedichte sämtlich in Strophenform gesetzt. Eine Anzahl Stoffe, die sich als zu schwierig oder weniger zweckmäßig erwiesen, wurde ausgeschieden, damit der Druck ein größerer und der Preis herabgesetzt werden konnte. Ferner wurden mancherlei Fehler berichtigt, erklärende Fußnoten angebracht und die Sentenzen durch gesperrten Druck hervor- gehoben. Der litteraturkundliche Anhang wird hoffentlich vielen Lehrern willkommen sein. In Zukunft wird das Buch unverändert erscheinen. Erfurt und Leipzig, 1880. Dr. W. Jittting. Hugo Weber.
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