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1. Die weite Welt - S. 115

1882 - Leipzig : Klinkhardt
115 nennen und beschreiben will, diese Tyrannen abzuschaffen, welches kein anderes, ewig kein anderes ist, als das dargebotene Heil in Jesu Christo." Als der Pfarrer eine Zeit lang fortgesprochen hatte, sagte er: „Sollte es nicht besser sein für mich und ench, dazwischen auch eins zu singen? Und zwar, da wir keine andern Lieder können, aus unserm bisherigen Gesangbuche den und den euch allen wohlbekannten Psalm?" So sangen und beteten die Bauern friedlich und in Gott ver- gnügt mit ihrem Pfarrer, und viele gute Seelen aus der Umgegend, denen diese Art der Versammlungen und das, was da gesprochen wurde, besser gefiel als jene Klubs, die man an anderen Orten hielt, sammelten sich um Oberlin und seine Steinthaler, und fanden da Erquickung und Trost in der Zeit jener großen äußeren und inneren Not. G. H- v. Schubert. 49. Napoleon (1769-1821). Seit vielen Jahrhunderten hat kein Sterblicher so die Geschicke der Völker durch das blutige Würfelspiel des Kriegs entschieden, keiner ist aus tiefer Niedrigkeit so hoch erhoben, keiner von Schmeichlern und Lobrednern so verherrlicht worden wie Napoleon, aber die unparteiische Geschichte hat ihn gerichtet. Ehrgeiz und Herrschsucht waren seine Götzen: Menschenwohl, Bürgerglnck, Freiheit trat er mit Füßen. Die wunderbare Hand der Allmacht hat ihn gestürzt von seiner Höhe; ja gerade ihn, diesen Zwing- herrn, zum Werkzeug gemacht, durch das die Völker Europas zu höherer, bürgerlicher Freiheit gelangen sollten. Napoleon Bonaparte war der Sohn eines unbemittelten Adeligen in Ajaeeio (Ajadschio) auf der Insel Corsika und wurde 1769 geboren. Der Grundzug des eorsischen Charakters, kriegerischer Sinn, Trotz und unbeugsame Hartnäckigkeit, war auch der Grundzug des seinigen. Siebenzehn Jahre alt, ward er Lieutenant in der Artillerie; bei der Belagerung von Toulon schwang er sich zum General empor. Doch bald erhielt er wieder seinen Abschied. Schon wollte er unmutig in die Dienste des türkischen Sultans treten, als sich in den Straßen von Paris ein Aufruhr gegen die republi- kanische Regierung entspann; da ernannte diese den Bonaparte, seiner Ent- schlossenheit gewiß, zum Divisionsgeneral, der denn auch die Volkshaufen durch einen Kartätschenhagel erbarmungslos niederschmetterte. Jetzt stieg sein Ansehen, und staunend blickte die Menge nach dem jungen General empor. Wir begleiten den jungen Helden ans das Schlachtfeld. Alle Regie- rungen Europas hatten sich gegen die verderblichen Grundsätze, welche im Laufe der französischen Revolution aufgekommen waren, erhoben, und Eng- land hatte eben jetzt ein furchtbares Bündnis zustande gebracht. Öster- reich, Rußland, Sardinien und ganz Italien erhoben sich gegen Frankreich. Bonaparte wurde als Obergeneral nach Italien geschickt, um die Öster- reicher anzugreifen und wo möglich zu vernichten. Aber wie sollte das 8*
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