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1. Die weite Welt - S. 374

1882 - Leipzig : Klinkhardt
374 Hennen, die viel gackern, legen wenig Eier. — Wohlthaten, still und rein gegeben, sind Tote, die im Grabe leben, sind Blumen, die im Sturm besteh'«, sind Sterne, die nicht nntergeh'n. d. Mit Mmstcrndsfäherr. 1. Wo Glück aufgeht, da geht Demut unter.— Wo kein Kläger- ist, da ist auch kein Richter. — Wo nichts ist, da hat der Kaiser das Recht verloren. — Wo Tauben sind, da fliegen Tauben zu. — Wo man singt, da las; dich ruhig nieder. 2. Man must das Eisen schmieden, so lange es Heist ist. — Wenn die Rot am gröstten, ist Gottes Hilf' am nächsten. — Es irrt der Mensch, so lang' er strebt. (Goethe.) — Der Krug geht so lange zu Wasser, bis er bricht. — Wenn die Maus satt ist, schmeckt's Mehl bitter. — Wenn das Kind ertrunken ist, deckt man den Brunnen zu. — Vergitz der Armen nicht, wenn du einen fröhlichen Tag hast. — Kommt Zeit, kommt Rat. 3. Wie's Gott gefällt, so gcfällt's auch mir. — Wie man säet, wird man ernten. — Wie es in den Wald hineinschallt, so schallt es wieder heraus. — Wie die Alten sungen, so zwitschern auch die Jungen. — Je höher der Baum, desto schwerer der Fall. — Je lieber das Kind, je schärfer die Rute. — Wie das Garn, so das Tuch. 4. Um die Wahrheit zu begraben, must man viele Schaufeln haben. — Der Herr mutz selber sein der Knecht, will er's im Hause haben recht. — Wohlstand ist dir nur gegeben, dast auch andre da- von leben. 2. Goldene Dichterworte. In müstiger Weile schafft der böse Geist. — Das ist der Fluch der bösen That, dast sie fortzeugend Böses must gebären. — Richt an die Güter hänge deinherz, die das Leben vergänglich zieren I Wer besitzt, der lerne verlieren, wer im Glück ist,„der lerne den Schmerz. — Das Leben ist der Güter höch- stes nicht, der Übel grösstes aber ist die Schuld. Schiller. Zwischen heut und morgen liegt eine lange Frist, lerne schnell besorgen, da du noch munter bist. — Thu' nur das Rechte in deinen Sachen, das andre wird sich von selber machen. — Wer sich nicht nach der Decke streckt, dem bleiben die Füste unbedeckt. — Dast Glück ihm günstig sei, was hilft's dem Stöffel; denn regnet's Brei, fehlt ihm der Löffel. — Willst du immer weiter schweifen, sieh, das Gute liegt so nah! Lerne nur das Glück ergreifen, denn das Glück ist immer da. — Willst du nichts Unnützes kaufen, mttstt dn «licht auf den Jahrmarkt laufe««. Goethe. 210. Was aus einem braven Handwerker werden kann. In dem Dorfe Kippenheim bei Lahr lebten in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts ein Paar Eheleute, schlichte und rechtliche Leute, die das Wörtlein des Herrn im Herzen trugen: „Wandle vor mir und sei fromm.“ Sie hatten ein Söhnlein, krausgliederig und zart wie Nonnenzwirn, und alle Welt sagte: „Der kann nur ein Schneider werden, denn der liebe Gott hat ihm das Schneidersiegel aufgedrückt.“ Das wurde den guten Eheleuten, die Stulz hiessen, so oft gesagt, dass sie am Ende glaubten wie ans Evangelium, ihr Jörgei müsse ein Schnei- der werden. Sie waren arm, konnten aber doch so viel davon bringen, dass sie das Lehrgeld erschwangen, und Jörgei wurde ein Schneider. Andere Leute meinten aber wieder, es sei doch schade um den guten Kopf des Jungen, der wohl zu mehr tauge als zum Schneider.
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