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1. (8. bis 10. Schuljahr) - S. 130

1913 - Halle a. d. Saale : Pädag. Verl. Schroedel
130 Außereuropäische Erdteile. vertreten. Im ganzen gibt es in Afrika etwa 7^ Mill. Christen. Zentral- afrika und ein großer Teil von Südafrika, also der größte Teil der Neger ist noch heidnisch (Fetischanbeter). Evangelische und katholische Missionare sind hier für die Ausbreitung des Christentums tätig. Die Bevölkerungsdichtigkeit der einzelnen afrikanischen Gebiete ist je nach der Natur des Landes sehr verschieden. Sie ist auf Grund der Berichte afrikanischer Reisender, die vielfach von menschenwimmelnden Neger- städten, stark besuchten Märkten oder dicht bewohnten Flußufern reden, über- schätzt worden. Durchschnittlich haben wir es in Afrika mit ganz geringen Bevölkerungsdichtigkeiten zu tun. Das hängt mit dem niedrigen Kultur- zustande zusammen, der ununterbrochene Kriege, Sklavenjagden und vielfach Kannibalismus und Menschenopfer im Gefolge hat. Am dichtesten ist die Bevölkerung in einigen westafrikanischen Kolonien (Lagos 58 auf 1 qkm). In Tunis wohnen 12 Menschen auf 1 qkm, in Algerien 6, in Trans- vaal 5, im eigentlichen Kaplande 3,5. Für die übrigen Gebiete Afrikas lassen sich nur ganz allgemeine und rohe Schätzungen aufstellen. Die Mittel- meerländer sind dichter bevölkert als der 8. Afrikas, der W. mehr als der durch wilde Tiere heimgesuchte 0. Aber auch im ^V. gelten Dichten von 12, ja von 7 Bewohnern auf 1 qkm schon als hohe Werte. f) Staatliche Übersicht. Afrika erscheint auf der Staatenkarte in der Hauptsache zwischen zwei Mächten aufgeteilt: Der Nw. und die große Insel Madagaskar gehören den Franzosen, der 0. den Engländern. Die Besitzungen der übrigen europäischen Staaten und die einheimischen Reiche erscheinen nur als Einlagerungen in die Gebiete der Franzosen und Eng- länder. Deutschland gehören Togo, Kamerun, Deutsch-Südwest- afrika und Deutsch-Ostafrika. Bestimme die Lage dieser Kolonien! Portugiesisch sind Angola, das Küstenland gegenüber von Madagaskar, ein kleines Gebiet von Senegambien und einige atlantische Inselgruppen Afrikas. Der Kongo st aat in Mittelafrika gehört zu Belgien. Wo seht ihr spanischen, wo italienischen, wo türkischen Besitz? Unabhängig sind Abessinien und die merkwürdige Negerrepublik Liberia. g) Weltstellung. Afrika steht im allgemeinen auf einer tiefen Stufe der Kultur. Dies zeigt sich u. a. auch darin, daß es unter allen Erd- teilen die wenigsten Eisenbahnen und Telegraphenlinien hat. Die abgeschlossene Natur des Erdteils war der Kulturentfaltung wenig günstig. Im Norden breitet sich vom alten Pharaonenlande aus nach W. über die Stätten alt- karthagischer Kultur hinaus bis jenseits der „Säulen des Herkules" hin „das Afrika der Vergangenheit" aus, welches bereits im Altertume die höchste Stufe seiner Kultur erreichte und seitdem immer mehr von der Höhe selbständiger Kulturentfaltung herabsank. Südafrika bildet mit seinen Gold- und Diamantenfeldern, mit seinem Reichtum an Vieh, Wolle, Straußen- federn und Getreide und seiner führenden europäischen Bevölkerung das aufstrebende „Afrika der Gegenwart", das seine Fangarme noch weit an beiden Küsten entlang streckt. Zwischen diesen Stätten alter und neuer Kultur dehnt sich im Innern des Erdteils das weite Forschungs- gebiet aus, das man mit Rücksicht auf manche von der Natur ausgestatteten Gebiete „das Afrika der Zukunft" nennen kann. Von allen Seiten streben die europäischen Kolonialmächte nach Erweiterung ihres Besitzes ink Innere hinein. Gelingt es, die tropischen Gebiete Afrikas zu Pflanzuugs-
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