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1. (8. bis 10. Schuljahr) - S. 223

1913 - Halle a. d. Saale : Pädag. Verl. Schroedel
Das Deutsche Tiefland. 223 Bergstraße hin. Der ö. Hauptteil des Gebirges besteht aus Buntsandstein und ist deshalb wenig fruchtbar. Hier findet sich als höchste Erhebung des ganzen Gebirges die Basaltkuppe des Katzenbuckels. Die Hälfte vom Odenwald ist mit Wald bedeckt. c) Der Spessart, d. i. Spechtswald, ein niedriges, vielkuppiges Massengebirge im „Mainviereck", ist ausgezeichnet durch große Wälder mit prachtvollen Eichen- und Buchenbeständen, kräftigen Fichten und Tannen. Darauf beruht eine verbreitete Holzindustrie und ein lebhafter Handel mit Schisfsbauholz. Die rauhe Natur des Gebirges ermöglicht der ärmlichen Bevölkerung nur wenig Ackerbau. ä) Der Wasgenwald, gleichsam das Spiegelbild des Schwarzwaldes, ist das bedeutendste der linksrheinischen Gebirge. Wie dieser, besteht auch er im 8. aus Granit, im N. aus Buntsandstein, steigt ebenfalls steil aus der Rheinebene empor, weist iin s. Teile seine höchsten Erhebungen auf, darunter densulzerbelchen (1430 m), und wird im N. niedriger. Zwischen seinem Südfuße und dem Jura ist die für den Verkehr so wichtige, breite Senkung der Burgundischen Pforte. Durch den mittleren Wasgenwald zieht sich die breite Talsenkung der Zaberner Stiege, vom Rhein- Marne-Kanal durchschnitten. Der Wasgenwald ist ein rechtes Wald-, Wild- und Wiesengebirge, auch reich an Tälern, die aber an Schönheit den Schwarzwaldtälern nachstehen. e) Die Haardt, d. h. Waldhöhe (vergl. Harz), wird durch die Senke bei Kaiserslautern in die s. Rotsandsleingruppe der eigentlichen Haardt und in das n. Pfälzer Bergland geteilt, das in der Basalt- und Porphyr- gruppe des Donnersberges gipfelt. Von den s. Höhen erinnert der Dr ach en sels an die Siegfriedsage. Der ganze Gebirgszug ist waldreich, wohlangebaut und dicht bevölkert. Besonders fruchtbar sind die wcinreichen Ostabhänge und das Pfälzer Bergland. Die Einsenkung von Kaiserslautern war von jeher für den Verkehr wichtig. Durch sie zog sich die „Kaiserstraße" Barbarossas von Mainz nach Metz und Paris hin, sowie später eine wichtige Heerstraße Napoleons I. Heule finden wir hier die wichtigste Eisenbahnlinie der Pfalz, an der die ge- werbreiche Stadt Kaiserslautern liegt. Schwarzwald mit Odenwald und Wasgenwald mit der Haardt sind bei dem Einbruch des rheinischen Grabens in der ursprünglichen höheren Lage verblieben, während auch die Gebiete an der Außenseite dieser Gebirge stufen- förmig an Brüchen abwärts sanken. Diese stehengebliebenen Schollen nennt man Horste. Schwarzwald, Wasgenwald sind also Hör si- tz ebirge, die in ihrer Hauptrichtung den nord-südlichen Brüchen folgen. Erinnerungen an diese tertiären Schollenverschiebungen bilden der alte Vulkan des Kaiserstuhlgebirges, ferner Erdbeben und heiße Quellen (Baden-Baden). 2. Eine Zusammenfassung der B e v ö l k e r u n g s v e r h ä l t n i s s e der rheinischen Gebirge in Süddeutschland ergibt, daß die Bevölkernngsdichtigkeit, abgesehen vom Pfälzer Berglande, gering ist, daß sich die Erwerbsverhältnisse bei dem Vorherrschen der Wälder ungünstig gestalten. Die regsamen, fleißigen und zum großen Teil armen Leute ernähren sich durch Forstarbeit, Landwirtschaft, Holzarbeiten, Schnitzerei, Strohflechterei, Kleingewerbe u. dgl. Vorwiegend Industriegebiete sind die s. Teile des Wasgaus und Schwarz-
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