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1. Kreis Mainz - S. 33

1913 - Gießen : Roth
Kreis Mainz, bearbeitet von Fr. Ritter. 33 die dunkeln Fluten geheimnisvoll fernen Zielen zueilen und nur ver- träumte Wellen leise an den Ufermauern raunen, wenn aus den dunkeln Massen verankerter Zchiffe ferner, schwermütiger Lang herüberkommt und die hellerleuchteten, rauschenden Dampfer mit Musik und Böller- schüssen heranziehen, und die lachende Lust und der übermütige Lchalk in allen Bugen sitzt, der fühlt das Wort des Dichters: ,,Nun singst du nur immer: Um Uhein, am Uhein! und kehrst nicht wieder nach Haus." Uber Mainz ist auch eine 5tadt der Arbeit, eine Ztadt kraftvollen Uingens um den Platz an der Lonne im Wirtschaftsleben. Wer das heutige Mainz mit seinem Handel und seinen Gewerben, seiner Industrie und seinem Verkehr kennen lernen will, mutz auf eine Entwicklungs- geschichte von mehr als 100 Jahren zurückblicken das heutige Mainz hat sich aus der kurfürstlichen und später französischen Ltadt entwickelt. Lchon im kurfürstlichen Mainz waren Handel und Gewerbe in Blüte. Mainz besaß damals das Ltapelrecht, nach dem jedes Lchiff, das auf der Fahrt Mainz berührte, feine Waren drei Tage ausstellen und davon Bbgaben bezahlen nutzte. Buch hatte Mainz damals schon einen bedeu- tenden Tigenhandel in Wein. Viele Klöster, Stifter und adlige Familien hatten Weingüter im Bheingau und im heutigen Uheinhessen und lagerten die edlen Weine in den großen Weinkellern der Ltadt. Der beträchtliche Weinhandel fand meist zu Lchiff statt (Weintor) und stieg nach Holland allein auf Zoo 000 Taler, von den Gewerben blühten besonders die Kunstschreinerei und verwandte Gewerbe, die durch die Prachtliebe des kurfürstlichen Hofes und des Bdels emporgewachsen waren. Der große Hofstaat, die Beamten, die Bdelsfamilien und das Militär gaben Hunderten von Menschen Verdienst. Das jähe Ende des Kurstaates und die Bngliederung der Stadt an Frankreich brachten einen unerwarteten Umschwung. Die Flucht des Kurfürsten und seines Hof- staates, der Wegzug des Bdels und der begüterten Einwohner, das Bufheben der Zünfte, das verlegen der französischen Zollinie an den Uhein, die den Handel der Stadt von dem wichtigsten Bbsatzgebiete auf der rechten Uheinseite abschnitt, hatten eine vernichtende Wirkung. Dazu kamen die beständigen Kriege, das Busfuhrverbot für Getreide und die Lahmlegung des Handels durch die Lperre gegen England. Zwar suchte die französische Uegierung die Wirkung der Maßnahmen zu mildern, aber ein großer Teil des Mainzer Handels war verloren und fiel den Uachbarstädten (Frankfurt) zu. Nur langsam trat eine Besserung ein,' der Weinhandel und die Kunstdreherei und Kunstschreinerei retteten sich hinüber in die neue Zeit, und durch die Handelssperre entstanden andere Betriebe (Zuckerfabrik, Kasseefabrik, Farbfabrik, Lederfabrik, Barchent- weberei). Bber bald kamen mit den Kriegszeiten wieder Stockungen, H-imatkunde Nr. 2. 3
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