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1913 -
Gießen
: Roth
- Autor: Ritter, Fritz
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Kreis Mainz
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Heimatkunde des Großherzogtums Hessen. Nr. 2.
legten jenseits des Rheins die feste Gustavsburg an. Die langandauernde
Belagerung bei der Zurückeroberung (1635), die Bedrückung durch die
Kriegsheere, junger, Pest und andere beuchen verwüsteten damals
Mainz. Zum Glück kamen auf diese traurige Zeit Kurfürsten zur Le-
gierung. die der in Trümmer liegenden 5tadt nach Kräften aufhalfen
(Johann Philipp und Lothar von Schönborn). Diese versahen die Stadt
mit einer regelrechten Befestigung, bauten die Zitadelle weiter aus.
legten neue Straßen an (Bleichen) und verbanden Kastei und Mainz
durch eine Schiffbrücke. Durch eine neue Kentenordnung und Erhebung
von Brückengeld wurden neue Einnahmequellen eröffnet. Das Waisen-
haus und das Priesterseminar wurden eingerichtet. Zwar sollte diese
Das Kurfürstliche Schloß
Entwicklung durch die französische Pfalzverwüstung für einige Jahre
unterbrochen werden, setzte aber bald von neuem ein. Diele herrliche
Bauten zeugen noch heute von dem Glanz dieser Zeit. so vor allem das
prächtige Kurfürstliche Schloß, das Deutsche paus (das Großherzogliche
Schloß), das Zeughaus, die Domküsterei (Kefidenz des Bischofs), die
Peters-. Kugustiner- und Ignazkirche, ferner die prunkvollen Däuser
der reichen Udelsfamilien. Die ehemaligen Wohnsitze der Familien
Schönborn. Gstein. Bassenheim, Erthal, Stadion, Elz, Metternich. Ingel-
heim. Dalberg und anderer verschönern noch heute die Stadt. Die glän-
zende pofhaltung, die Baulust, die zahlreichen Posfeste, die reichen Udels-
familien, das Aufblühen der pochfchule und die trefflichen Maßnahmen
der Kurfürsten zur pebung des Volkswohles brachten die Kefidenzstadt
des Kurstaates zur Blüte. Leider sorgten die Kurfürsten nicht für einen
zeitgemäßen Umbau der Festung, zu deren Besetzung und Verteidigung