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1. Vorwiegend Landschaftskunde - S. 33

1904 - Dresden [u.a.] : Müller-Fröbelhaus
33 17. Obersachsen. Das Land der Sachsen war ursprünglich das Gebiet westlich der unteren Elbe. Später übertrug sich der Name Sachsen auch auf das jetzige Königreich Sachsen, auf Thüringen und die Provinz Sachsen. Zur Zeit des Prinzenraubes waren die drei grossen Gebiete ein einziges Kurfürstentum. In Thüringen führen bis heute noch vier Länder den einstigen Namen Sachsen, nämlich: Sachsen-Weimar, Sachsen-Meiningen, Sachsen- Coburg-Gotha und Sachsen-Altenburg. Obersachsen umfasst das Lausitzer Gebirge (G 8, 9), das Elbsandsteingebirge (G 8), das Erzgebirge, Fichtelgebirge, den Thüringerwald, den Harz und das zwischenliegende Land. Von allen diesen Gebirgen findet eine stete Abdachung in nördlicher Richtung statt, ein allmählicher Übergang zum Hügelland und Flachland. Der Thüringerwald bietet zahlreiche liebliche Bilder; erwähnt seien Inselsberg und Wartburg (G 4). Unübertroffen steht der Gewerbfleiss der Bewohner da. Fast bis zum Kamme hinauf ziehen sich die mannig- fachen industriellen Betriebe. Sonneberg versorgt halb Deutschland mit Schiefertafeln, Griffeln und Spielwaren. Lauscha und Ilmenau liefern Glaswaren. Ins Saalegebiet übergehend, (F-H 6) erwähnen wir die Blumen- und Gemüsestadt Erfurt (G 5). Noch mehrmals erhebt sich das Land zu merklicher Höhe, z. B. in dem durch das Kaiser Wilhelm-Denkmal geschmückten Kyffhäusergebirge (G 5). Bei Halle (F 6) stehen wir bereits mitten in der Provinz Sachsen, dem ersten Zuckerland der Erde. Die grösste Fruchtbar- keit des Landes zeigen die Goldene Aue (G 5) und die Magde- burger Börde (e 6). Hier sieht das Auge unabsehbare Felder voll Zuckerrüben. Jedes Dorf hat seine Zuckerfabrik. Stassfurt*) und Halle liefern Dünge- und Kochsalz. Im Norden erscheinen die Züge des Harzes. (Dieser ist reich an wunderbaren Granitgebilden, steilen Wänden (Rosstrappe), wilden Tälern und blinkenden Erzen, die namentlich im Mans- felder Bergland (F 5) gehoben werden. Auf dem Brocken feierten nach dem Volksglauben die Hexen ihre Tänze. Noch jetzt zeigt man einen Hexentanzplatz, ein Hexenwaschbecken und eine Teufelskanzel. Der Saale aufwärts folgend, gelangen wir über das wald- reiche Fichtelgebirge und über das kleine Elstergebirge hinweg in das alt- und weit und breit bekannte sächsische Erzgebirge. Dieses erhebt sich im Keilberg und Fichtelberg über 1200 m hoch. Vielfach tritt neben dem Gneis und Granit der Glimmerschiefer auf, der eine wenig fruchtbare Verwitterung ab- gibt. Dieser Umstand sowohl wie auch das rauhe Klima lassen verwunderlich erscheinen, dass wir eins der volkreichsten Gebiete Deutschlands vor uns haben. Aber das Gebirge hat eine rege Gewerbtätigkeit entfaltet, die sich nach und nach auf das gesamte Königreich Sachsen verbreitet hat. Jahr- *) Erstes Salzbergwerk Europas. 3
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