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1904 -
Dresden [u.a.]
: Müller-Fröbelhaus
- Autor: Wauer, Alwin
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch, Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10, Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Volksschule, Fortbildungsschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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schaft“. Sie bringt dem deutschen Volke jährlich Millionen Ge-
winn. Ihre Dampfkessel und Maschinen in der Gegend um Mans-
feld und Eisleben (F 5) zählen nach Hunderten. */4 Hundert
Hochöfen und viele Meilen Bergwerksbahn sind in ihrem Besitze.
Über dem Revier der Gesellschaft breitete sich zwischen Halle
und Eisleben der Salzige See aus. Von ihm drohte dem
alten Bergbaugebiet Verderben. Langsam war sein Wasser in
die Erde gedrungen. Mit fürchterlicher Gewalt stürzte es endlich
in die Tiefe und füllte die Schächte. Die meisten Gruben er-
soffen, gleiches Schicksal drohte den übrigen. Da zeigte die Ge-
werkschaft, was ein Verein zu leisten vermag, wie Einigkeit stark
macht. Sie kaufte den See und Hess sein Wasser durch riesen-
hafte Pumpwerke heben und in die Saale führen. Das verursachte
freilich 25 Millionen Mark Kosten. Ja, noch grösser wurden die
Opfer. Das eingedrungene Wasser weichte den Boden auf, so-
dass die Hohlräume mit Donnern und Krachen zusammenstürzten.
Dadurch senkte sich auch die Erdoberfläche. Die Mauern der Stadt
Eisleben erhielten Risse, neigten sich und stürzten teilweise
zusammen. Allen diesen Schaden trug die Gewerkschaft, und sie
ist nicht vernichtet worden, sie arbeitet vielmehr mit aller Kraft weiter.
So schaffen die Mansfelder Bergwerke schon seit der Zeit
Dr. Martin Luthers, der ja selbst ein Sohn eines dortigen Berg-
manns war. — In Kohlengegenden bestehen Kohlenbauvereine.
Auch Eisenbahnen sind im Besitze von Vereinen. Oft langen die
Mittel der Vereine nicht zu, die gewaltigen Eisenbahnunter-
nehmungen zu halten; dann übernimmt sie der Staat, der ja
selbst auch ein Verein ist, ein Verein aller seiner Bewohner.
Mächtig haben die Vereine auch zur Hebung der Elbschiffahrt
beigetragen. Es sei erinnert an die „Sächsisch-Böhmische Dampf-
schiffahrtsgesellschaft“. Ihr ist es mit zu danken, dass der Elb-
verkehr in aussergewöhnlicher Weise zugenommen hat. Vergl.no. 10.
36. Notwendigkeit der staatlichen Einigung. Die Kosten
der Verkehrsmittel sind ungeheure. Eine einzige Lokomotive
kostet 50 000 Mk., Milliarden kosten die Bahnkörper*). Bedenken
wir noch einmal, dass die Weichselbrücke bei Graudenz (C 12)
1143 m lang ist. Um Solingen und Remscheid zu verbinden,
erbaute man die 500 m lange und 107 m hohe Kaiser Wilhelm-
Brücke bei Müngsten. Im Süden und Westen Sachsens bilden
Gebirge für den Verkehr kostspielige Hindernisse. An der schon
genannten (No. 22) Göltzschtalbrücke (// 6) arbeiteten über 1000
Menschen 5 Jahre lang. Die Kosten dieser Brücken belaufen sich
nach Millionen. Solche Summen können nur aufgebracht werden,
wenn die Menschen sich einigen, und zwar in grossen Mengen.
Das erfolgt durch die Bildung von Staaten. Ein anderer Grund
zu solcher Einigung ist die Einheitlichkeit und Schnelligkeit der
Beförderung. 26 verschiedene Staaten umfasst das Reich. Das
*) 1 km in Sachsen 325 000 Mk.