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1. Theil 2 - S. 23

1867 - Breslau : Max
Pipin der Kleine. Karolinger. Bonifacius. 21 diejenigen unter den Hofbeamten, die am meisten in Ansehen standen und bald die ganze Gewalt an sich rissen. Glücklicher- weise für das Land waren die Majoresdomus fast lauter kräftige Männer, welche weit besser regierten, als die schwachen Könige, die sich um nichts bekümmerten, gethan haben würden. Ein sol- cher Majordomus war auch jener Karl Martell, der die Araber so tüchtig zurückschlug. Er hatte einen Sohn, Pipin den Klei- nen (741—786). Aber sein Verstand war nicht klein, so wenig wie seine Körperkraft. Von dieser erzählt man, wie er einst bei einem Thiergefecht einem Löwen, der auf den Nacken eines Büf- fels gesprungen war, mit starkem Arme auf einen Hieb nicht nur den Kopf abhieb, sondern noch tief in den Hals des Büffels traf. Dieser Mann, der für den König Childerich Iii. regierte, glaubte, es sei die Zeit gekommen, wo er zum Besitze der königlichen Macht auch den Titel derselben fügen dürfe. Um aber seiner- neuen Würde mehr Ansehen und Recht zu geben, suchte er den Beistand des Papstes, ohne zu berücksichtigen, wie sehr er die Anmaßungen der römischen Bischöfe dadurch unterstütze. Er schickte also nach Rom mit der Anfrage: „Ob Derjenige, welcher den Namen des Königs führe, oder Derjenige, welcher die Last der Regierung trage, König zu sein öefbiette?" Der Papst ent- schied günstig für Pipin, und in Uebereinstimmung mit den vor- nehmsten Franken setzte dieser also den elenden Merowinger ab, steckte ihn in ein Kloster (St. Omer) und ließ sich selbst zum Könige der Franken ausrufen. Er und seine Nachkommen wer- den K aroling er genannt, von seinem Vater Karl Martell, und die Begebenheit fällt in das Jahr 752. Die Franken waren zwar längst Christen, aber manche an- dere Völker in Deutschland waren noch dem finstern Heidenthume ergeben, verehrten ihre Götzen in schauerlichen Eichenwäldern und opferten ihnen die unglücklichen Gefangenen. Namentlich waren die Sachsen, Friesen und Hessen noch Heiden. Zn diesen Völ- kern wanderten aber um diese Zeit dann und wann Fromme Geistliche, welche jeden Lebensgenuß für das Bewußtsein auf- opferten, ihren Mitmenschen den Weg zur Seligkeit gewiesen zu haben. Ein solcher Mann war der heilige Bonifaeins. Eigent- lich hieß er Winfried und war aus England gebürtig. In Rom hatte der fromme Mann dem Papste seinen Entschluß eröffnet, und dieser bestärkte ihn darin, gab ihm die Anweisung, ja nichts
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