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1. Theil 2 - S. 65

1867 - Breslau : Max
Ritterwesen. Turniere. Otto Ii. 63 lich war die Zahl der Lanzen bestimmt, zuweilen aber stießen sie so oft, bis Einer zu Boden ftel. Daß ein solcher Fall nicht sanft war, läßt sich leicht denken, wenn man die Schwere eines solchen eisernen Mannes bedenkt. Dann kanten zwei Andere daran. Manchmal focht man auch zu Fuße mit dem Schwerte oder der Streitaxt; dabei wurde nicht selten eine Beule geschla- gen oder eine Rippe gebrochen, doch bediente man sich meist stumpfer Waffen, die nicht leicht so großen Schaden thaten. Ge- riethen die Kämpfer zu hitzig aneinander, so mußten die Gries- wärtel sie auseinander bringen, indem sie lange Stangen zwischen sie warfen. Auch gab es dabei Turnier- oder Prügelknechte, welche das Geschäft hatten, mit einem Prügel das herandrän- gende Volk zurückzutreiben, den Rittern neue Waffen zu reichen und den vom Pferde Gestürzten aufzuhelfen. War nun endlich der Kamps vorbei, so ritten alle Ritter mit aufgezogenem Vistr auf dem Kampfplatze herum vor den Platz der Kampfrichter, welche durch den Herold die Namen der Sieger ausrufen ließen. Diese aber empfingen mit gebeugtem Knie, manchmal aus der Hand der schönsten Dame oder einer anwesenden Fürstin den Preis. Jetzt schmetterten die Trompeten aufs neue; die Sieger zogen in zahlreicher Begleitung nach dem Saale des Schlosses, wo ein Gastmahl und Trinkgelag (Banket) gehalten werden sollte, und wo ihnen die Damen die Waffen abnahmen. Rach und nach arteten die Turniere aus und wurden benutzt, den Haß an seinen Feinden auszulassen, besonders wenn Ritter von verschiedenen Nationen, die eifersüchtig aufeinander waren, zusammenkamen. Es sind Fälle vorgekommen, wo aus dem Spiele solcher Ernst wurde, daß viele Menschen todt auf dem Platze liegen blieben, und die Ritter und Knappen schaarenweis aufeinander einhieben. Daher wurden sie hier und da verboten; doch kamen sie nicht eher ganz ab, bis mit der Einführung des Pulvers die ganze Art Krieg zu führen sich änderte und die bloße Gewandtheit und Stärke des Ritters ihn nicht mehr zu schützen im Stande war. Im 16. Jahrhunderte erloschen sie nach und nach. 60. Otto Ii., 973. — Otto in., 983. — Heinrich »., 1002« — Konrad Ii., 1024. Heinrich Iii., 1039. Otto I. oder der Große 973 gestorben war, ernannten die Fürsten seinen 18jährigen Sohn Otto 14. (973-983) zu sei- ne:n Nachfolger. Er war ein schöner und wohlunterrichteter
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