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1. Theil 2 - S. 131

1867 - Breslau : Max
Zweiter und dritter Kreuzzug. 129 Deutschland zurückgekehrt waren, fehlte ihnen Beschäftigung. Da kam ihnen der Antrag eines Herzogs im heutigen Polen (Kon- rad von Masovien) sehr gelegen, der dem damaligen Großmeister, Hermann von Salza, vorschlug, ihm gegen die heidnischen Preußen seine Ritter zu schicken. Der Kaiser schenkte von vorn herein das zu erobernde Land den Rittern als Reichsland. Ein großer Schwarm unter dem wackern Hermann Balk zog (1230) hin, schlug sich mit den barbarischen Völkern 53 Jahre lang herum und unterwarf sie völlig. So war das Ordensland Preu- ßen gegründet; erst ein unabhängiger Staat, dann, nach langen und unglücklichen Kriegen mit Polen, verloren die Ritter West- preußen und mußten für Ostpreußen die Oberhoheit Polens an- erkennen (1466). Marienburg war ihre Hauptstadt und auch der Sitz des Hochmeisters*); nach dem Verluste Westpreußens aber wurde der Regierungssitz nach Königsberg verlegt. Eine den christlichen Ritterorden entsprechende Erscheinung waren auf Seiten der Muhamedaner die -r- Assassinen. Ihren Namen Haschischim erhielten sie von dem berauschen- den Getränke, durch dessen Genuß sie sich in Begeisterung und Wuth versetzten. In ihrem Oberhaupte, dem „Alten vom Bergej verehrten sie eine göttliche Erscheinung und waren ihm daher mit gänzlicher Verleugnung ihres eigenen Willens ergeben. Ihre Sendlinge drangen überall hin und trafen mit ihrem nie fehlen- den Dolche die Veziere mitten unter ihrem Heere, die Sultane, umgeben von ihrem ganzen Hofe. Des Todes und aller Mar- tern spotteten sie in der gewissen Hoffnung der höchsten sinn- lichen Freuden des Paradieses, von denen sie bei ihrer Aufnahme in den Orden einen Vorschmack erhielten durch mehrtägigen Auf- enthalt an einem Lustorte, an welchen sie gebracht und von wel- chem sie entfernt wurden, während die Betäubung des genossenen Haschisch sie umfing. Sie gründeten zwei Staaten, einen in Persien und einen in Syrien. Aus einzelnen unzugänglichen Felsenburgen trotzten sie ihren eigenen Glaubensgenossen ebenso wie die Christen und wur- den von jenen fast noch mehr verabscheut, wie von diesen. *) Das alte herrliche Ordenshaus steht noch. Erst neuerlich ist es vom Schutte gereinigt worden, und jeder Besucher erstaunt über die weiten und hohen Gemächer und Säle des ehrwürdigen Gebäudes. Der deutsche Orden besteht jetzt nur noch in Oestreich. Das Oberhaupt, gewöhnlich ein östreichischer Prinz, führt den Titel: Hoch- und Deutschmeister. Weltgeschichte für Töchter. Ii. 14. Aufl. 9
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