1867 -
Breslau
: Max
- Autor: Nösselt, Friedrich
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Privatunterricht, Töchterschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Mittelalter
- Geschlecht (WdK): Mädchen
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Mittlere Geschichte. 3. Periode. Deutschland.
und Melchthal geschlossen hatten, erweiterte sich nach und nach,
indem sich auch andere Cantone anschlössen. Zuerst kam Luzern
und begehrte Aufnahme; dann Zürich, Glarus, Zug und
Bern. Das waren die acht alten Orte; doch waren darüber
46 Jahre verflossen (1353). Späterhin kamen Freiburg, Solo-
thurn, Basel, Schaffhausen und Appenzell. So waren
13 Cantone beisammen (1513), und so ist es gebliebelt bis auf
die neueren Zeiten, wo sie bis auf 22 vermehrt wurden. Oest-
reich hat die wachsamen Schweizer nie wieder unter seine Herr-
schaft bringen können, obgleich es noch oft versucht worden ist.
Doch blieb die Schweiz fixierst immer noch bei dem deutschen
Reiche, als dessen Genossen sich die Cantone ansahen. Erst
unter Kaiser Maximilian I. ist diese Verbindung zerrissen
worden.
73. Heinrich v» , 1308. — Ludwig der Baier, 1314, und
Friedrich von Oestreich. — Karl Iv., 1347. — Wenzel, 1378.—
Ruprecht von der Pfalz, 1400.
Die Geschichte von Deutschland brachen wir mit Albrechts I.
gewaltsamem Tode (1308) ab. Es meldeten sich mehrere Fürsten
zur deutschen Kaiserkrone, und besonders machte sich Albrechts
Sohn, Friedrich von Oestreich, große Hoffnung darauf; auch der
König von Frankreich, Philipp Iv., hatte den Einfall, für seinen
Bruder um sie zu werben; aber die Wahlfürsten hüteten sich
wohl, Deutschland unter die Herrschaft der Franzosen zu geben,
und wählten Heinrich Vii., Grasen von Luxemburg, einen
der tapfersten Ritter jener Zeit (1308—13). Für Deutschland hat
er nicht viel gethan, weil er durch die Unruhen der lombardischen
Städte nach Italien gezogen wurde, um ihnen zu zeigen, daß die
Kaiser noch Herren der Lombardei wären- Als er, über Lau-
sanne, Genf und Susa ziehend, über die Alpen gekommen war,
erschienen zwar vor ihm die Abgeordneten der Städte und erboten
sich,-ihn als ihren Herrn zu erkennen; aber er sollte dies nur
dem Namen nach sein. Doch sobald er eine kleine Steuer aus-
schrieb, brach die Empörung aus. Anfangs war das Glück dem
Kaiser hold; er besiegte die Rebellen, drang sogar bis Rom vor
und hatte die Freude, daß sich mehrere Städte für ihn erklärten.
Unter Anderm erhielt er ein Schreiben von dein berühmten Dichter
Italiens, Dante Alighieri, der in seinem herrlichen Gedichte,
die sogenannte göttliche Komödie, auf eine tief ergreifende