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1. Theil 2 - S. 259

1867 - Breslau : Max
Kail Vt. 257 hörte. Die unnatürliche Mutter! Aber es sollte noch besser kommen. Der Dauphin und Johann der Unerschrockene von Burgund näherten sich einander wieder und vertrugen sich end- lich (1419). Zur förmlichen Versöhnung sollte eine Zusammen- kunft zwischen ihnen stattfinden. Aber Burgund traute nicht recht; sein Gewissen erinnerte ihn, wie er sich auch mit dem Her- zoge von Orleans versöhnt und doch ihn erschlagen habe. In- dessen konnte er doch die Zusammenkunft nicht ausschlagen. Man ging aber dabei mit aller möglichen Vorsicht zu Werke. Auf der Brücke über die Ponne bei Montereau wurde ein doppeltes Staket gebaut. In dem Zwischenräume sollten Beide zusammen- kommen, Jeder nur mit zehn Begleitern. Der Dauphin erschien zuerst; aber gleich nachdem Burgund eingetreten war, wurde er von dem Gefolge des Dauphin niedergemacht, wobei sich nament- lich du Chatel hervorthat. Wer erkennt darin nicht die Hand der gerechten Vergeltung? Ob es mit Wissen und Willen des Dauphin geschah, ist nicht ausgemacht, aber wahrscheinlich. Bur- gund kniete nämlich vor ihm nieder, um ihn wegen der bis- herigen Feindschaft um Verzeihung zu bitten, bemerkte aber, daß dabei sein Schwert zu weit hintergerückt sei und zog es vor. Da rief du Chatel aus: „Wie, Herzog! Ihr untersteht Euch, in Gegen- wart des Dauphin die Hand an den Degen zu legen?" und hieb ihn sogleich mit der Streitaxt nieder. Dieser Mord machte die Spaltung zwischen dem Dauphin und seiner Mutter noch un- heilbarer; sie sagte sich nun förmlich von ihrem Sohne los, und die meisten Derer, die es noch bisher mit ibm gehalten hatten, kehrten ihnl nun den Riicken und schlossen sich an die Vur- gnndsche Partei an. Johann der Unerschrockene hatte nänckich einen Sohn hinterlassen, Philipp den Guten, der auf nichts eifriger dachte, als sich an den Mördern seines Vaters zu rä- chen, und den Dauphin aufs tiefste verabscheute. Beide, Jsabeau und Philipp der Gute vereinigten sich in ihrem Haß gegen den Dauphin, und um ihn ganz zu verderben, verabredeten sie einen Plan, der zugleich ganz Frankreich zu Grunde richtete. Sie lie- ßen nämlich dem König von England — es war damals Hein- rich V. — ein Bündniß gegen den Dauphin antragen. Das kam dem Heinrich eben so unerwartet wie angenehm. Er reiste nach Troyes, wo damals der französische Hof sich aufhielt, . und schloß hier mit Karl Vi., o. i. mit dessen Frau, Jsabeau, und dem Herzoge von Burgund, 1420 ein Bündniß, durch wel- Weltgesch lebte für Töchrer. 11. 14. Au fl. 17
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