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1. Theil 2 - S. 269

1867 - Breslau : Max
Erfindung des Schießpulvers und der Buchdruckerkunst. 267 mit solcher Arbeit beschäftigt, hatte im Mörser Schwefel. Kohlen und Salpeter zusammengemischt, um, wer weiß was, zu bereiten, und hatte einen Stein daraus gelegt. Als er aber in der Nähe des Mörsers Feuer anschlug, fiel zufällig ein Funke hin, und — mit einem gewaltigen Krachen flog der Stein plötz- lich an die Decke. Schwarz prallte vor Erstaunen zurück und wußte sich das Ding nicht zu erklären. Er versuchte es nun noch ein Mal und derselbe Knall erfolgte. Nun dachte er weiter darüber nach; er meinte, wenn er ein engeres Werkzeug hätte, als einen Mörser, so müßte auch wohl die Wirkung noch größer sein. Er machte eine eiserne Röhre, that Pulver hineinnnb der Knall war viel stärker.*) Seine Erfindung wurde schnell weiter besannt und nachdenkende Köpfe wendeten sie nun auf den Krieg an. Zuerst niachte man große Kanonen, die zum Theil so schwer waren, daß man 20 und mehr Pferde davor spannen mußte; endlich kleinere und zuletzt, erst etwa 50 Jahre später, Flinten, die aber anfangs noch sehr unvollkommen waren und nur von Wenigen im Kriege gebraucht wurden. Der Gebrauch des Pul- vers im Kriege änderte nun Vieles ab, und das alte Ritterweseu verschwand immer mehr und mehr. Denn was half dem Ritter nun seine schwere Rüstung? Eine Kugel durchbohrte ihn doch. Alle Stärke, alle Geschicklichkeit, die Lanze zu regieren, war jetzt von keinem Nutzen mehr, weil die fernherkommende Kugel den Starken wie den Schwachen treffen konnte. Indessen erhielten sich die alten Waffen doch noch neben dem Schießgewehre eine geraume Zeit, theils ans Vorliebe, theils weil sich erst nach und nach die Soldaten an die Kanonen und Flinten gewöhnen konn- ten. Daher fand man noch 300 Jahre nachher hier und da be- panzerte Reiter, und die Kürasse unserer Kürassiere sind noch ein Ueberrest davon. Aber noch weit wichtiger war eine dritte Erfindung, die der Buchdruckerkunst, auch eine deutsche, ums Jahr 1440. Bis dahin mußte man sich der geschriebenen Bücher bedienen. Wollte Jemand ein Buch haben, so ging er zu einem Mönche, der int Schreiben geschickt war — denn die Mönche beschäftigten sich fast allein damit — und bat ihn, ihm doch das Buch abzu- schreiben. Dieser nahm dann seines, dünnes Pergament, auch schon eine kostbare Sache, zog sich saubere Linien und fing nun '■) Diese Röhre wird noch auf der Rüstkammer in Dresden gezeigt.
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