1867 -
Breslau
: Max
- Autor: Nösselt, Friedrich
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Privatunterricht, Töchterschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Mittelalter
- Geschlecht (WdK): Mädchen
Entdeckungen.
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nach Süden gerechnet, folgende waren: der westphälische, ober-
sächsische und niedersächsische, der burgundische, niederrheinische,
fränkische und oberrheinische, der schwäbische, bairische und öst-
reichische. Diese Eintheilung blieb bis auf die neueren Zeiten.
Vor Maximilian hatte es noch keine P o st gegeben. Wollte
man entfernten Freunden und Verwandten von sich Nachricht
geben, so mußte man mit vielen Kosten einen Boten schicken.
Nur einige Handelsstädte hielten sich solche Boten, die regelmäßig
an gewissen Tagen abgingen und für schweres Geld auch wohl
für Andere Briefe und Packete mitnahmen. Aber wie weitläufig
war das nicht! In Frankreich hatte man schon etwas früher,
unter Ludwig Xi., den Anfang dazu gemacht. Da that ein
deutscher Edelmann, Franz von Taxis, dem Kaiser Maximilian
den Vorschlag, zwischen Wien und Brüssel (damals der Hauptstadt
der Niederlande) eine reitende Post anzulegen. Der Kaiser fand
das sehr vernünftig und ernannte den Taxis zum Generalpost-
meister. Dies war der erste Anfang. Alle Fürsten sahen den
großen Vortheil des Postwesens ein, und Taxis hatte von der
Einrichtung einen bedeutenden Gewinn. Daher legte er mit Er-
laubniß des Kaisers noch mehrere Posten an; ja er brachte es
dahin, daß der Kaiser den Befehl ertheilte, daß keine Posten außer
denen des Taxis geduldet werden sollten. Dessen Nachkommen
erhielten endlich das Recht,.daß das Generalpostmeisteramt bei
der Familie erblich verbleiben sollte, und so ist es in einem Theile
Deutschlands noch bis auf den heutigen Tag. Die^Familie Taxis
wurde nun immer reicher und stieg endlich bis zus fürstlichen
Würde empor. Indessen richteten späterhin die größten deutschen
Fürsten eigene Posten in ihren Ländern ein und fanden sich
darüber mit dem Fürsten Taxis ab, so daß dieser nur noch in
manchen Gegenden Deutschlands eigene Posten hat.
Unter Maximilians Regierung, ereignete sich die große Be-
gebenheit, die man die Reformation nennt und die mit Recht
eine neue Periode eröffnet. Doch muß erst Einiges über die
wichtigen Entdeckungen im 15. Jahrhundert gesagt werden.
80. Entdeckung des Vorgebirges der guten Hoffnung, 1486,
und von Amerika, 1492.
Ostindien, oder, wie es sonst schlechthin genannt wurde, In-
dien, bringt so viele köstliche Producte hervor, daß sie von jeher
von uns Abendländern eifrig gesucht wurden. Gewürze, Elfen-