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1. Theil 2 - S. 315

1867 - Breslau : Max
Colombo. Haiti. 313 wird sie St. Domingo genannt. Diese Insel übertraf alle bis- her gesehenen an Schönheit und Fruchtbarkeit. Die Einwohner liefen beim ersten Anblick fort. Als man ihnen aber einige Spa- nier nachschickte, mit einem der mitgebrachten Indianer von St. Salvador, und dieser ihnen zurief, sie sollten sich nur nicht fürch- ten, das wären gute Leute, die vom Himmel kämen und ihnen schöne Geschenke brächten, so kamen sie schnell wieder zurück, Zeig- ten den Spaniern große Ehrfurcht und tiefe Unterwerfung, und boten ihnen Alles an, was sie hatten: Früchte, Wurzeln, Fische und Papageien. Es waren, seelensgute Menschen, die gar nicht wußten, was sie ihren Gästen Liebes und Gutes genug erweisen sollten. Dabei waren sie wohlgebildeter als die von den andern Inseln. Einmal ließ sich auch einer ihrer Fürsten oder Kaziken herbeitragen, von mehr als 200 Personen begleitet, und kani ans das Schiff des Colombo, dem er einen Gürtel und einige Gold- plättchen zum Geschenk mitbrachte. Mit großer Verwunderung betrachtete er hier Alles, stieg auch in die Kajüte hinab, setzte sich hier zu Colombo, der eben speiste, mit dem ernsthaftesten Gesichte hin, und seine nächsten Begleiter ließen sich zu seinen Füßen nieder. Colombo ließ ihm mehrere Speisen und Ge- tränke geben, von denen er aber nur kostete; das Uebrige schickte er seinen Leuten aufs Verdeck. Zuletzt erhielt er einen Teppich, Bernsteinkorallen, rothe Schuhe und eine Flasche Orangenessenz zum Geschenk, worüber er eine große Freude äußerte. Dann kehrte er, wie er gekommen war, aus einer Trage sitzend, wieder nach Hause. Gold fand man hier mehr als anderswo, und die Eingeborenen gaben es gleichgültig an die Spanier, die gierig danach griffen; aber man merkte wohl, daß hier immer noch nicht das eigentliche Goldland sei. So wie Colombo weiter fuhr, fand er die Indianer eben so freundschaftlich. Er landete an andern Stellen der Insel; überall kamen ihm die guten Leute entgegen und überhäuften ihn und die Seinigen mit Liebkosun- gen und Geschenken. Sie brachten eine Menge Früchte, baum- wollene Zeuche, Papageien, Gänse und Gold herbei, und drangen dies Alles den Spaniern recht aus. Auch erschien der Gesandte eines benachbarten mächtigen Kaziken, der den Colombo einlud, doch zu ihm zu kommen; da wolle er ihm Alles geben, was er nur verlange. Colombo segelte hin und wurde mit Frohlocken empfangen. Männer, Weiber und Kinder strömten zu Tausen- den herber und staunten die wunderbaren Gäste an. Sie schlepp-
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