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1. Theil 2 - S. 316

1867 - Breslau : Max
314 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Entdeckungen. ten das Beste herbei, was sie hatten, und ließen nicht ab mit Bitten, daß die Spanier es nur annehmen möchten. Dein Co- lombo schenkte der Kazike unter Anderm eine Maske mit schö- nen Goldstückchen in Ohren, Augen und Nase und am Halse, eine Menge goldener Kleinodien, und als Colombo mit dem einen Schiffe in der Nähe seines Districts Schiffbruch litt, weinte der gute Mann heiße Thränen, suchte den Colombo freundlich zu trösten, ultd seine Indianer mußten alle Sachen aus dem Schiffe ans Land schaffen, wo sie in zwei Gebäuden niedergelegt und die ganze Nacht bewacht wurden. Gern wäre Colombo noch weiter gesegelt; aber er hatte nur noch ein kleines Schiff übrig. Das eine war ja gescheitert und mit dem andern war der Befehlshaber, Pinzón, heimlich davon- gesegelt, um auf seine eigene Hand Entdeckungen zu machen und damit in Spanien groß zu thun. Aber der ehrliche Kazike wollte Colombo nicht gern ziehen lassen; er bat ihn, doch da zu bleiben und ihm gegen die Anfälle der Caraiben (Menschenfresser) der benachbarten Inseln beizustehen Das ging zwar nicht an; in- dessen da mehrere von der Schiffsmannschaft baten, auf Haiti zurückbleiben zu dürfen, so erlaubte es ihnen Colombo, beschloß aber, noch vorher den Indianern einen recht hohen Begriff von seiner Macht und einen Beweis seiner himmlischen Abkunft zu geben, damit die Wilden auch in seiner Abwesenheit die Spanier gut behandeln möchten. Er ließ daher in seiner Gegenwart seine Spanier Waffenübungen anstellen und erreichte dadurch ganz seinen Zweck. Mit Staunen und Schrecken sahen die Indianer das Hauen mit Säbeln und hörten mit Entsetzen das Schießen mit den Flinten, und als Colombo endlich eine Kanone abfeuern ließ, stürzten sie gar zu Boden. Absichtlich hatte er das Stück gegen die Wand des gestrandeten Schiffes richten lassen, und zeigte nun den Wilden die von der Kugel gemachte Oeffnung. Das vermehrte noch die Verwunderung; sie begriffen gar nicht, wie die Kanone, ohne nach dem Schiffe hinzulaufen, ihm Scha- den zufügen könne, und hielten sie für ein mächtiges, lebendiges Wesen. Nun konnte Colombo auf geduldige Unterwerfung rech- nen. Zum Ueberfluß ließ er noch einen hölzernen Thurm an der Küste bauen und die gutmüthigen Indianer halfen wacker Breter und Balken zutragen. Sie ahneten nicht, daß dieser Thurm ein Werkzeug zu ihrer Unterdrückung werden sollte! Nun machte sich Colombo zur Abreise fertig. Der gute
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