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1. Theil 2 - S. 322

1867 - Breslau : Max
320 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Entdeckungen. tillen nannte. Auch hier fand er eine herrliche Natur, einen reichen Pflanzenwuchs und schönbelaubte Bäume, in deren Zwei- gen Schaaren von Pagageien umherflatterten. Auf seiner weiten Fahrt entdeckte er viele andere Antillen, Mariegalante, Gua- deloupe, Santa Maria, Antigua, S. Martin, Santa Cruz und die virginifchen Inseln. Ueberall war die Na- tur gleich schön, aber auf allen traf man eine wilde Menschen- art an, die sich selbst Caraiben nannte. Die Spanier stiegen hier und da aus. Einige, welche auf Guadeloupe ein von den Einwohnern verlassenes Haus untersuchten, fanden darin mit Schaudern abgenagte Menschenknochen, Schädel, die zu Gefäßen gebraucht wurden; ja, in einem Kochtopfe lagen selbst noch Köpfe und Glieder frischgetödteter Menschen, deren Fleisch mit dem Fleisch der Thiere zusanimen gekocht wurde. Alle diese Wilden nahmen die Flucht vor den Spaniern, liur einige Weiber und Kinder kamen herbei; von jenen erfuhr man durch Dolmetscher, daß sie von den benachbarten Inseln mit ihren Männern durch die Ca- raiben geraubt wären. Die Männer wären bereits geschlachtet, und ihre Kinder würden gemästet, um nachher an den Volks- festen auch geschlachtet zu werden. Wie schauderten die Spanier! Sie nahmen die armen Weiber und Kinder mit und setzten sie nachher wieder aus die Insel aus, aus welcher sie zu Hause wa- ren. Einige der wilden Menschenfresser wurden mit Mühe ge- fangen genommen. Es waren Menschen von fürchterlichem An- sehen. Wild und zornig rollten ihre Augen umher, finster schau- ten sie die Spanier an. Rings um die Augen hatten sie sich das Gesicht schwarz gefärbt, um ihre natürliche Wildheit noch zu erhöhen. Das Haar war ungleich geschnitten und hing verwirrt umher. Ein Weib war darunter, das sich durch wilde- Geberden besonders auszeichnete und sich mit Pfeilen wütbend vertheidigt hatte, ehe es sich ergab. Sie wurde in Fesseln gelegt; dennoch mußte man sich vor ihren Tücken in Acht nehmen. Diese Wilden sahen reißenden Thieren ähnlicher als Menschen. Nun wollte Colombo doch auch sehen, was die Spanier in Navidad auf Haiti machten! Hurtig verließ er die kleinen An- tillen, und wandte sich nordwärts nach Haiti. Aber hier fand er keine Ursache zur Freude. Das Erste, was man, als man ans Land stieg, erblickte, waren — vier Leichen von Spaniern, mit deutlichen Spuren der. Ermordung. Voll banger Ahnung suchte man eiligst das Fort Navidad auf, und fand — keine Spur
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