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1. Theil 4 - S. 73

1862 - Breslau : Max
Ende des deutschen Reichs. 73 von Neapel hatte einen englischen und russischen Heerhaufen in seinem Königreiche landen lassen; Grund genug, daß Napoleon erklärte, Ferdinand habe aufgehört zu regieren. Joseph Bona- parte wurde mit einem französischen Heere hingeschickt, nahm (15. Februar 1806) schnell Neapel ein, der König mußte wieder nach Sicilien fliehen, und Joseph wurde von seinem Bruder zum König von Neapel ernannt. In Sicilien dagegen behauptete sich Ferdinand. Einen andern Bruder, Louis, einen guten, aber schwächlichen Mann, versorgte Napoleon in Holland. Die bis- herige batavische Republik mußte ihn sich bei Napoleon zum Kö- nige ausbitten, und nun gab es also plötzlich ein Königreich Holland. Jetzt trat Napoleon mit einem neuen Plane hervor. Auf seinen Betrieb stifteten die von ihm zu Königen erhobenen Fürsten Baierns und Würtembergs mit einer Anzahl anderer deutscher Fürsten, den Rheinbund (12. Juli 1806). Sie sag- ten sich vom Reiche los und wählten sich Napoleon zum Protec- tor. Deutsche Fürsten und deutsches Land dienten schmachvoll dem Ehrgeiz des Eroberers. Das uralte deutsche Reich stürzte vollends zusammen; es hatte zuletzt nur noch dem Namen nach bestanden. Die Verbindung der deutschen Fürsten mit dem Kai- ser hatte aufgehört und der Name eines deutschen Kaisers hatte also keinen Sinn mehr. Franz Ii. legte daher diesen Titel ab (6. August 1806), erklärte sich zum Kaiser von Oestreich und nannte sich als solcher Franz I. Er hatte von 1792 an als deutscher Kaiser regiert (7 1835). 121. Krieg Preußens und Rußlands gegen Frankreich 1806—7. Eroberung Portugals 1807 und Spaniens 1808. Länger glaubte Preußen, das von Napoleon schwer beleidigt war, nicht schweigen zu dürfen. Napoleon hatte ihm bisher ge- schmeichelt, damit es nicht im vorigen Jahre mit Oestreich gemein- schaftliche Sache machen möchte, und jetzt behandelte er es ganz geringschätzig. Ein allgemeiner Unwille gegen ihn herrschte im ganzen preußischen Staate, und der König Friedrich Wil- helm Hi. kündigte den Krieg an. Aber das preußische Heer war nicht mehr, was es unter Friedrich dem Großen gewesen. Die Soldaten hatten kein Vertrauen zu ihren Offizieren, und diese wieder nicht zu ihrem Feldherrn, dem alten Herzoge von Braunschweig. Gleich beim ersten Zusammentreffen bei Saal- feld wurde der talentvolle Prinz Louis von Preußen er-
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