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1. Theil 4 - S. 97

1862 - Breslau : Max
Oestreichs Kriegserklärung gegen Frankreich. 97 kündet; der Bund zwischen den beiden Völkern und zwischen ihren Fürsten war befestigt worden und ganz Deutschland rich- tete große Hoffnungen auf die braven Streiter für die nationale Befreiung. Als ein schwerer Verlust wurde die tödtliche Ver- wundung des edlen Scharnhorst beklagt. Die verbündeten Fürsten zogen nach Bautzen, um dort neue Truppen an sich zu ziehen. Napoleon ging zuilächst nach Dres- den, und nöthigte den König von Sachsen, der in Prag mit Oestreich unterhandelte, nach Dresden zurückzukehren und sich ihm sofort wieder anzuschließen. Danil rückte er gegen die Verbün- deten vor. Diese hatten sich inzwischen bis auf 100,000 Mann verstärkt; Napoleon aber führte ihnen 140 bis 150,000 Mann entgegen und nach einer blutigen Schlacht, in welcher ihm einer seiner besten Feldherren, der Marschall So ult, zur Seite stand, nöthigte er sie, ihre Stellung bei Bautzen aufzugeben. Die beiden Herrscher wollten hier, wie bei Groß-Görschen, den Kampf noch nicht bis aufs äußerste treiben, weil sie noch große Verstärkuilgen zu erwarten hatten und auf den baldigen Anschluß Oestreichs hofften. Sie führten ihre Heere nach Schlesien, wohin Napoleon sie verfolgte; aber sie ließeil ihn merken, daß es keine Flucht war, denn oft wandte sich ihr Nachtrab um und brachte seinem Vortrab empfindliche Verluste bei. Er nahm deshalb einen an- gebotenen Waffenstillstand auf sechs Wochen (am 4. Juni) gern an. In Preußen sah man trotz der bisher erlittenen Nachtheile den Waffenstillstand nicht gern; der König aber sagte in einer öffentlichen Erklärung: „Der Waffenstillstand ist angenommen, damit die Nationalkraft, die mein Volk bis jetzt so ruhmvoll ge- zeigt hat, sich völlig entwickeln könne. Bis dahin war uns der Feind an Zahl überlegen, und wir konnten nur erst den alten Waffenruhm wieder gewinnen; wir müssen jetzt die kurze Zeit benutzen, um so stark zu werden, daß wir auch unsere Un- abhängigkeit wieder erkämpfen. Beharrt in eurem festen Willen, vertraut eurem Könige, wirkt rastlos fort und wir werden auch dieses Ziel erreichen." Während des Waffenstillstandes erregte die Vernichtung der Lützowschen Reiterschaar viel Theilnahme. Der Major von Lützow hatte sich mit einer Schaar kühner Reiter in den Rücken der französischen Armee begeben und dieselbe fortwährend be- unruhigt. Bei Abschluß des Waffenstillstandes wurde festgesetzt, daß diese Reiter bis zum 12. Juni über die Elbe zurückgekehrt Weltgeschichte für Töchter. Iv. 13. Aufl. 7
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