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1. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 111

1913 - Wittenberg : Herrosé
111 wird am ausgedehntesten in Irland betrieben: aber auch Ruß- land. Mähren. Böhmen und Deutschland liefern guten Flachs in großer Menge. Verwandt mit dem Lein ist der Hanf. Er ist eine einjährige Pflanze und muß daher jedes Jahr gesät werden. Der Vast wird auf gleiche Weise gewonnen wie der Lein. ^ Der gesponnene Hanffaden ist etwas gröber, hat aber eine besondere Festigkeit. Man bereitet daraus vorzugsweise Zwirne, Segelgarn. Schnüre, Seile. Taue. Segeltuch und Zeltdecken: aus den feinsten Fäden können aber auch feine Tücher gewoben werden. Seit einigen Jahren wird auch die Jute als wichtige Gespinst- pflanze geschätzt. Sie wird in Ostindien, auf den indischen Inseln, in Arabien. Ägypten. Algier und Guinea angebaut. Die 1—2 m langen Fasern werden zu Teppichen. Möbel st offen. Seilerwaren, namentlich aber zu Packtüchern ver- arbeitet. In Deutschland wurde die erste Iutespinnerei 1861 gegründet. Endlich werden auch die große und die weiße Nessel als Ge- spinstpflanzen benutzt. Erstere wächst als Unkraut überall; letztere wird hauptsächlich in Ostindien und China in bedeutender Menge angebaut. Aus den Fasern dieser Pflanze wird das echte Nessel- t u ch hergestellt, ein seidenartiges Gewebe, das an Feinheit dem Batist gleichkommt, diesen aber in bezug auf Haltbarkeit weit übertrifft. Ium Teil nach Tutschek u. a. 82. Wollstoffe. Aus Wolle gefertigte Kleidungs st offe halten viel wärmer als Stoffe aus Seide. Flachs und Baumwolle; deshalb ist schon von alters her die Wolle verschiedener Tiere zu Kleidungs- stücken aller Art verarbeitet worden. Wolle zu Stoffen liefern: das Lama, das Vigogne- und das Alpakatier Südamerikas und die Kaschmirziege in Asien; auch das Haar des Kamels wird zu grobem Filz und Garn ver- wendet. Besonders wichtig für uns ist die Wolle der Schafe. Da diese wegen ihrer Kräuselung sich vortrefflich zum Verfilzen eignet, so verwendet man sie in erster Reihe zur Bereitung des Tuches. Das Tuch unterscheidet sich von allen andern Geweben dadurch, daß die einzelnen Fäden, die das Gewebe ausmachen, miteinander so fest verbunden sind, daß sie, wenn man ein Stück abschneidet, nicht wie Leinwand und andre Zeuge ausfasern. Tuch braucht daher nicht gesäumt zu werden, was bei Baum- wollen-, Leinen- und Seidenzeugen immer nowendig ist. Die Schafe werden ein- oder zweimal im Jahre geschoren; die Wolle wird sodann sortiert, gewaschen und zu Garn ver- sponnen. Aus diesem webt man das Tuch, das anfänglich ganz leinwandartig aussieht, dann aber gewalkt wird, wodurch die
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