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1. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 120

1913 - Wittenberg : Herrosé
— 120 — sieht es diesem kleinen, unscheinbaren Dinge kaum an, welche mühevolle Arbeit seine Herstellung erfordert. Die Stecknadeln werden gewöhnlich aus Messingdraht ge- fertigt. Der Draht wird zunächst gerichtet: dann zerkneipt man ihn in Stücke von 5 bis 7 m Länge und zerschrotet diese mit der Schrotschere in Schafte, die in der Regel die doppelte Länge einer Stecknadel haben. Die Doppelschafte werden nun auf dem Spitz- ringe (eine Art stählerner Schleifstein) an beiden Enden zu- gespitzt: eine sehr gefährliche Arbeit, weil der dabei abfallende Messingstaub schädlich auf die Lungen einwirkt. Dann werden die Doppelschafte genau mitten entzwei geschnitten, und der Steck- nadelschaft ist fertig. Run kommt die Reihe an den Kopf. Ein eigenes Rad, das Kopf- oder Knopfrad. wickelt den Draht 511 den Knäpfchen um eine dünne Spindel. Der Draht wird von der Spindel abgelöst, und die Knöpfchen werden mit einer scharfen Schere daraus geschnitten. Vermittels einer hebelartigen Maschine, die Wippe genannt, wird das Anknöpfen besorgt. Und ist auch das geschehen, so werden die Stecknadeln weißgesotten (in einer Beize oder Weinsteinlösung tüchtig abgespült und mit Sägespänen gescheuert), oder sie werden verzinnt oder versilbert. Denkt wohl jemand beim Gebrauche daran, wieviel Mühe und Schweig ein so kleines Ding gekostet, bis es in den Stecknadel- brief kam?! Die Nähnadel dieses unentbehrliche Werkzeug zur Anferti- gung unsrer Kleidungsstücke und noch tausend andrer not- wendiger Dinge, wird auf gleiche Art wie die Stecknadel fabri- ziert. Nur ist das Material, woraus sie gemacht wird, nicht Messingdraht, sondern Stahl. Deshalb wird sie auch auf einem wirklichen harten Sandstein zugespitzt, und der hierbei weg- fliegende Stahlstaub ist für das Auge des Arbeiters ebenso schäd- lich wie der Messingstaub für die Lunge. Das Öhr kommt dahin, wo bei der Stecknadel der Kopf sitzt und wird entweder mittels eines scharfgespitzten Stahldorns und mit Beihilfe des Hammers durchgeschlagen oder mit einem Bohrer hineingebohrt, öfter auch länglich eingefeilt. Danach werden die Nähnadeln ausgeglüht, in kaltem Wasser gehärtet und zuletzt gescheuert. Nach M. Clima. 88. Einiges von der Wäsche. Notwendigkeit genügender Vorräte. Das Gebiet der Wäsche erstreckt sich über die ersten bis zu den allerletzten Einzelheiten eines Hausstands, weder arm noch reich kann sich ihm entziehen, vom ersten Atemzuge an bis ins Grab hinein umgibt und ver- sorgt es den Menschen. Knapp an Wäsche sein. bedeutet für den einzelnen Menschen ebenso wie für jeden Haushalt Armut. Unerfahrene junge Mädchen und Frauen sind leicht ge- neigt, die Wäsche mehr für ein notwendiges Übel als für einen
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