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1. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 135

1913 - Wittenberg : Herrosé
Daher sollte man letzter«, der ja für manche Räume sehr wünschens- wert ist, nur im untersten Viertel der Wandflächen anbringen. Durch die Ritzen und Spalten einer geschlossenen Tür und eines Fensters sowie durch das poröse Holz dieser dringt ebenfalls eine bedeutende Luftmenge ein, und dieselbe Menge Zimmerluft wird auf demselben Llzege wieder verdrängt. Es bilden sich dadurch fort- währende Luftströme im Innern eines Zimmers, die als lästiger Zug empfunden werden, wenn sie heftiger auftreten. Daher kommt es auch, daß starker Wind selbst im Innern eines Zimmers Zug- luft verursachen kann. Durch diese Art der Lufterneuerung wird aber die unreine Luft nie gänzlich entfernt; deshalb ist es nötig, mitunter die ge- samte innere Luft mit einemmal nach außen zu versetzen und dafür äußere Luft hereinzulassen. Es geschieht dies am einfachsten durch Offnen der Fenster und, falls dadurch kein rechter Zug entsteht, auch der Türen. Letztere allein zu öffnen, ist unzureichend und auch deswegen verkehrt, weil man dadurch nur Flur-, Treppen- und sonstige innre Luft eintauscht. Mit Recht sagt deshalb schon die berühmte Krankenpflegerin Miß Rightingale: „Die Fenster sind dazu da. offen, und die Türen, geschlossen gehalten zu werden." Auch soll man die Fenster ganz und nicht bloß einen Flügel oder eine Luftscheibe öffnen, damit die Lüftung rasch und gründlich geschehe. Sehr wichtig für den Luftaustausch sind auch die Zimmer- öfen. denn die erwärmte leichtere Luft des Zimmers steigt durch den Schornstein in die Höhe und wird durch von außen ein- dringende kältere und schwerere ersetzt. Außer der öftern Lufterneuerung ist auch darauf Bedacht zu nehmen, daß das Eindringen von schädlichen Gasarten und Dünsten, von Rauch und Staub verhindert wird. Deshalb sind hauptsächlich Anhäufungen von menschlichen und tierischen Aus- wurfstoffen in den Wohnungen selbst oder in deren Umgebung zu verhüten und die bei Verbrennungen sich bildenden Gase so schnell wie möglich zu entfernen; auch müssen üble Gerüche sowie stark wohlriechende Düfte vermieden werden. Reine Luft kann man niemals durch Räucherung erzielen. Pflanzen, die sehr duften, hat man aus Zimmern zu entfernen. Besonders giftig ist das Kohlenoxydgas, das sich in Ofen bei Verbrennung entwickelt. Wird die Entweichung dieses Gases durch Schließung der Ofen- klappen verhindert, so dringt es in das Wohnzimmer. Wenige Einatmungen dieser Luftart genügen, und der Mensch ist getötet. Richt minder gefährlich ist das bekannte Leuchtgas. Man sehe daher ängstlich darauf, daß aus den Easröhren solches nie ent- weichen kann. Als sehr gesundheitsschädlich müssen auch die Kloaken- oder Abortgase (die Schwefelwasserstoffgase) bezeichnet werden. Aborte sollen daher möglichst fern von unsern Wohnun- gen sich befinden und gute Gasabzugsleitungen besitzen. Das Sonnenlicht wirkt, wie auf alle organischen Gebilde, auch auf den menschlichen Körper außerordentlich fördernd und
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