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1. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 151

1913 - Wittenberg : Herrosé
151 Gefriermaschine zur Herstellung voll Speiseeis und zur Aufbe- wahrung von Eis, Fleisch, Milch usw. Sehr wichtig ist die richtige Behandlung der Selbstkocher. Sie müssen nach jedem Gebrauch tadellos gereinigt und sehr gut ausgelüftet werden; letzteres ist ganz besonders zu beachten, da sonst der Geschmack der Speisen leidet. Die Vorkochzeit ist bei den verschiednen Nahrungsmitteln verschieden. Sie ist in den Kochbüchern, die zu den Apparaten meistens gratis geliefert werden, genau angegeben. Das eigent- liche Garmachen beansprucht kaum längere Zeit als auf dem Herde; die Vorbereitung der Speisen ist die gleiche wie gewöhn- lich. Außer dem Brennmaterial spart man auch noch Gewürz und Zutaten; während diese auf dem Herde teilweise in Form von Dampf entweichen, bleiben sie hier bei den festgeschlossenen Töpfen und Apparaten erhalten, daher darf der Zusatz davon nur ein geringer sein. Der Anschaffungspreis ist bei allen Selbstkochern, ausge- nommen den selbsthergeftellten, ein verhältnismäßig hoher, der sich aber durch den geringen Verbrauch an Brennmaterial bald bezahlt macht; daher'ist die Anschaffung oder Anfertigung der- selben allen sparsamen Hausfrauen nur zu raten. Und welche Hausfrau möchte nicht gern sparsam und billig wirtschaften und trotzdem allen Anforderungen, die an sie gestellt werden, gerecht werden! Wie oft klagt sie über die großen Rechnungen für Gas und andres Brennmaterial! Würde sie die Selbstkocher benutzen, dann wäre diesem Übelstande bald abgeholfen. Ebenso wertvoll wie die Ersparnis an Geld ist die Ersparnis an Zeit. Die Hausfrau hat nun den Vorinittag zur freien Ver- fügung für ihre Familie oder für geistige und soziale Interessen. Während sie sonst gezwungen war, fast den ganzen Vormittag in der Küche zuzubringen, braucht sie jetzt die Speisen nur vor- zubereiten und in den Selbstkocher zu stellen, wo sie ohne jede Aufsicht und ohne Beobachtung gar werden. Za, sie werden nicht nur von selbst gar, sondern das Aussehen, die Schmack- haftigkeit, die Verdaulichkeit und der Nährwert der betreffenden Gerichte wird noch dadurch erhöht, daß die Nährstoffe, die aro- matischen Bestandteile und die Formen der Speisen erhalten bleiben. Es ist wissenschaftlich längst festgestellt, daß es zum Gar- machen der Speisen nicht einer dauernden Kochtemperatur bedarf, sondern daß dieselben viel saftiger und zarter bleiben, wenn die Temperatur nach einmaligem Aufkochen unter dem Siedepunkt erhalten wird. Auf dem Herd ist dieses nur durch häufiges Be- obachten und Nachsehen möglich und erfordert daher viel Zeit. Die Selbstkocher sorgen allein für die richtige und gleichmäßige Temperatur; jedes Nachsehen ist überflüssig, ja, mitunter sogar zu vermeiden. Durch zu scharfes Kochen werden die Speisen oft hart, zäh und trocken; sie sind dann schwer verdaulich, verlieren den guten Geschmack und auch einen größern Teil des Gewichts.
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