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1. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 184

1913 - Wittenberg : Herrosé
184 Die wohltätige Reaktion (Gegenwirkung) aber befördern wir durch tüchtiges Abreiben der Haut mit rauhen Stoffen gleich nach dem Bade oder der Waschung, ferner durch nachherige Bewegung und endlich auch durch warme und anregende Getränke. Immer aber behalte man im Auge, datz kaltes Wasser für den Körper ein so starker Reiz ist, datz eine ganz allmähliche Ge- wöhnung daran stattfinden mutz, die wir aber bei seiner Wichtig- keit für unsre Abhärtung von früh auf betreiben sollen. Die ersten Bäder für den Neugeborenen sollen etwa Blut- wärme (3?o C) haben. Vom zweiten Lebensmonat ab lasse man vorsichtig und langsam mit der Wärme nach, alle vier Wochen um 1i2°C, so datz am Ende des ersten Jahres das Bad noch etwa 31 °C haben würde, am Ende des zweiten nur noch 25° C. Je kühler das Bad ist, von um so kürzerer Dauer mutz es sein, so datz man im Bad von 25° C das Kind nur zwei Minuten lätzt. Vom dritten Jahr ab lätzt man am Schlutz des Bades eine kalte Übergießung des Rückens vornehmen und darauf tüchtig frottieren (reiben). Wer es haben kann, soll diese kühlen Bäder sein Leben lang beibehalten, und wo das nicht angeht, müssen an ihre Stelle tägliche Waschungen des ganzen Körpers mit kaltem Wasser und nachfolgenden trocknen Abreibungen treten. Für ein zweijähriges Kind nimmt man zu diesen Abwaschungen Wasser von 25° C, fällt aber in den folgenden Jahren allmählich. bis auf 17° C herab. Vom siebenten Jahr ab sind Flußbäder, wenn sie ohne Über- hitzung zu erreichen sind, anzuraten. Alan hat öfters die Erfahrung gemacht, datz Kinder, die von klein auf in der eben geschilderten Weise erzogen worden, weder Frieren noch Erkältung kannten. Doch auch der Erwachsene, dem solche gute Gewöhnung nicht zuteil wurde, vermag durch vorsichtige Abhärtung sich eine gleiche Widerstandskraft zu erringen, indem er mit kühlen Bädern in der heitzen Jahreszeit beginnt und „diese immer länger in die kältere Jahreszeit hinein fortsetzt. Auch Über- gietzungen und nasse Abreibungen sind gute Abhärtungsmethoden. Zum Schlutz sei die Warnung wiederholt, datz man mit der Abhärtung vorsichtig sein und sie nicht zu weit treiben soll. Es gab eine Zeit der Kaltwasser-Manie; damals hackten Leute sogar Löcher ins Eis und badeten. Anderseits leiden freilief) viele Menschen an einer förmlichen Wasserscheu, und es gehen manche über die Erde, die nur ein einziges Mal in ihrem Leben ein Bad nahmen, nämlich das nach ihrer Geburt. vr. P. sr. Koch. (Aus dem Bazar.) 115. Gesundheit. 1. Wir sind gesund; das ist so gut, das ist so dankenswert! Wer auf dem Krankenbette ruht, fühlt erst, was er entbehrt. 2. Wie mancher lebt durchs ganze Jahr nicht einen frohen Tag! Das ist ein Leben, ja fürwahr! das man nicht neiden mag.
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