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1. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 256

1913 - Wittenberg : Herrosé
— 256 Früher wollte man in dem Tannenbaum anch den „B a u m der Erkenntnis" wiederfinden. Man stellte wohl Adam und Eva unter ihn. eine Schlange wand sich um seinen Stamm, oben aber auf der Spitze thronte Jesus Christus, der die Schlange überwunden und uns das Paradies wieder geschenkt hat. So ist der Tannenbaum für uns allezeit ein schönes Sinnbild, in dem sich die tiefe Bedeutung des Weihnachts- festes gar schön ausspricht, und an dem wir lernen sollen, wie unendlich lieb uns Gott hat, und wie wir ihm dafür in Treue und Beständigkeit dienen sollen. L. Kahnmeyer und H Schulze, Stoffe für den deutschen Aussah. 149. Die Verstellung des Christbaumschmucks. All die Hunderttausende von Stadtkindern, die mit leuchten- den Augen und klopfendem Herzen alljährlich des siitzen Zaubers deutscher Weihnacht sich erfreuen, können dem Thüringer Wald nicht dankbar genug sein für die Wundergaben, mit denen er dies Fest der Liebe immer aufs neue schmückt. Denn das Thü- ringer Waldgebirge sendet nicht nur seine Tannen und Fichten von den Bergen hinab in die qualmigen Städte des Tieflandes, daß sie dort im Verein mit denen vom Harz und Riesengebirge Waldmärchen von Harzduft. Vogelfang und Quellenrauschen an stillen Abenden erzählen: aus seinen betriebsamen Vergnestern nehmen auch all die tausend bunten Sächelchen, all der Spiel- tand. die überreiche Fülle jener kleinen Kunstwerke ihren Weg in die weite Welt. bestimmt, den Weihnachtstisch zu zieren und den lärmenden Jubel seliger Kleinen zu wecken. Zu den neuesten dieser Jndustrieartikel zählen jedenfalls die buntglitzernden, zierlichen Sächelchen, die jetzt als Christbaum- schmuck in den Handel gebracht werden. Ihre Herstellung fällt in das Fach der Glasbläserei. Darum beschränkt sich auch diese Industrie nur auf wenige Orte. die sich alle gleichsam um die Wiege der Thüringer Elasfabrikation kristallisieren, um das originelle, im obern Steinachtale dicht unter dem Rennstieg tief eingefluchtete Lauscha, dem heute weltberühmten meinin- gischen Dorfe, das bald an 4000 Seelen zählt. Wie in Lauscha, so auch in dem darüber sich aufbauenden Dörfchen Jgelshieb (838 m), dem höchstgelegenen Dorfe des Thü- ringer Waldes, dem nachbarlichen Dorfe Neuhaus am Rennstieg, in denen bisher der Sperling ein Fremdling war. ist jetzt die Industrie des Christbaumschmucks zu Hause. Ganz besonders aber scheint sich das unsäglich arme Dorf Steinheid mit der Her- stellung dieser zierlichen Gegenstände zu beschäftigen. Seine schiefer- gedeckten Hütten bauen sich auf einer allen Unwettern ausgesetzten. 814 m hohen Hochfläche nahe dem bewaldeten. 868 m hohen Berge Kieferle auf. Nebel und Stürme sind hier droben fast ständige Gäste, gleich der Not. die Hütte für Hütte am Herde
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