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1. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 393

1913 - Wittenberg : Herrosé
393 227. Vaterlandslied. 1. Ich bin ein deutsches Mädchen! Mein Aug' ist blau und sanft mein Blich ich hab' ein Herz, das edel ist und stolz und gut. 2. Ich bin ein deutsches Mädchen! Erköre mir kein ander Land zum Vaterland, wär' mir auch frei die große Wahl! 3. Ich bin ein deutsches Mädchen! Mein hohes Auge blickt auch Spott, blickt Spott auf den, der Säumens macht bei dieser Wahl. 4. Du bist kein deutscheriüngling, bist dieses lauen Säumens wert, des Vaterlands nicht wert, wenn du's nicht liebst wie ich. 5. Du bist kein deutscheriüngling, mein ganzes Herz verachtet dich, der 's Vaterland verkennt, dich Fremdling und dich Tor! 6. Ich bin ein deutsches Mädchen! Mein gutes, edles, stolzes Herz schlägt laut empor beim süßen Namen: Vaterland. 7. So schlägt mir's einst beim Namen des Jünglings nur, der stolz wie ich aufs Vaterland, gut, edel ist, ein Deutscher ist. Fr. ®. Klopstock. 228. Aus dem deutschen Frauenleben. I. Bis zur Völkerwanderung. Eigentümlich ist den alten Germanen die hohe Achtung, die die Frauen und Jungfrauen genossen. Man glaubte, den Frauen wohne etwas Heiliges bei. und viele vermöchten mit prophetischem Blick in die Zukunft zu schauen. Man legte deshalb auf ihre Rat- schläge und Aussprüche einen hohen Wert. So wußte die Seherin Veleda die deutschen Völkerstämme zum Kampfe gegen Kaiser Vespasian anzufeuern, als der kluge Claudius Civilis mit seinen Batavern (an den Rheinmündungen) sich erhob. Veleda wohnte in einem Turme, und es war niemand gestattet, unmittelbar vor sie zu treten und sie zu befragen. Sie erhielt reiche Geschenke, selbst von den römischen Feldherren. Unter Kaiser Domitian geriet sie in römische Gefangenschaft und wurde zu Rom im Triumphe aufgeführt. Auch später hat sich diese Verehrung für das weibliche Ge- schlecht bei den Deutschen erhalten. Die Ehre und Unschuld der Frauen und Jungfrauen war dem Deutschen stets heilig, und Tacitus sagt, niemand lächle dort über das Laster. Die Ehe wurde vom Manne selten vor dem dreißigsten, von der Jungfrau selten vor dem zwanzigsten Lebensjahre geschlossen. Eine Mitgift bekam die Frau nicht: vielmehr mußte der Bräutigam sie den
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