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1. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 439

1913 - Wittenberg : Herrosé
439 5. Des Dorfes steingefatzte Quelle, zu der ihr schöpfend euch gebückt; des Herdes traute Feuerstelle, das Wandgesims, das sie ge- schmückt. 6. Bald zieren sie im fernen Westen des leichten Breiterhauses Wand, bald reicht sie müden braunen Gästen, voll frischen Trunkes, eure Hand. 7. Es trinkt daraus der Tscherokese, ermattet, von der Jagd bestaubt, nicht mehr von deutscher Neben- lese tragt ihr sie heim, mit Grün belaubt. 8. O sprecht! warum zogt ihr von dannen? Das Neckartal hat Wein und Korn, der Schwarzwald steht voll finstrer Tannen, im Spessart klingt des Älplers Horn! 9. Wie wird es in den fremden Wäldern euch nach der Heimatberge Grün, nachdeutschlands gelbenweizen- feldern, nach seinen Rebenhügeln ziehn! 10. Wie wird das Bild der alten Tage durch eure Träume glänzend wehn! Gleich einer stillen, frommen Sage wird es euch vor der Seele stehn. 11. Der Bootsmann winkt! Zieht hin in Frieden; Gott schütz' euch, Mann und Weib und Greis! Sei Freude eurer Brust beschieden und euern Feldern Reis und Mais! Ferdinand Freiligrath. 249. Die Schiffersfrau. 1. „Wir sahn dem Schiff am Ufer nach, bis Wind die Segel fingen, bis über die See das Dunkel brach und die Augen uns übergingen. Dann kehrten wir heim, allein und zerstreut, wir Frauen und Töchter der Schiffersleut'. 2. Seitdem ist's nun im zweiten Jahr, das; dich die Wogen treiben. du irrst durch ferne Todesgefahr, und ich mutz Witwe bleiben. Ich schaukle zu Haus in der Wiege dein Kind, und dich, dich schaukelt der wilde Wind. 3. Oft fallen mir alle die Namen bei von Männern, die untergegangen, von denen wir oft am Abend zu zwei die traurigen Lieder sangen. Vergessene Menschen in fremder Tracht besuchen mich oft im Traume der Nacht.
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