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1. Lesebuch für ländliche Fortbildungsschulen - S. 262

1910 - Wittenberg : Herrosé
262 Ix. Der Acker und seine Bearbeitung rc. auf Bodenbearbeitung und Pflege. Abgesehen von den ganz schweren Lehm- und leichten Sandböden, kommt er auf allen Bodenarten fort, wofern sie in guter Kultur und Kraft sind. Warme und stille Sommer sind ihnl sehr günstig, während Nässe und rauhe Winde nachteilig auf sein Wachstum einwirken; man baut ihn deshalb auf Feldern in geschützter Lage. Die Reihensaat ist bei ihm wie beim Raps empfehlenswert, damit eine ausreichende Bearbeitung während des Wachsens erfolgen kann. 3. Die Gespinstpflanzen werden wegen ihres Stengels an- gebaut, der ein wertvolles Material zum Spinnen liefert. In ihren ölhaltigen Samen gewähren sie dabei noch einen schätzenswerten Nebenertrag. Sie verlangen in ihrem Anbau viel Arbeit, werfen dafür aber auch reichlichen Gewinn ab. Der Lein oder Flachs ist seit den ältesten Zeitei: in Deutschland angebaut. Man unterscheidet zwei Arten, den Schließ- oder Dresch- lein, bei dem die Körner aus den Kapseln durch Dreschen entfernt werden müssen, und den Klang- oder Springlein, bei dem die Kapseln bei der Reife in: Sonnenschein von selbst klingend aufspringen. Er gedeiht besonders gut in solchen Jahren, in denen Wärme und mäßige Niederschlüge miteinander wechseln, und zwar am besten auf kraft- vollen, sandigen, Feuchtigkeit enthaltenden Lehmböden. Man baut ihn nach Raps, Klee, Hülsen- und Hackfrüchten und auf umgebrochenen Grasländereien. Lein darf nach Lein frühestens in sechs Jahren wiederkehren. Wenn die Blätter unten gelb geworden sind, schreite man zur Ernte. Die ausgerauften Stengel, von denen man die Kapseln, mittels des Riffelkammes entfernt hat, werden durch die Tau- oder Wasserröste mürbe gemacht. Bei Anwendung der Tauröste breitet man die Stengel aus Grasländereien oder Stoppelfeldern aus und lägt sie so lange liegen, bis das Holz bricht und der Bast sich leicht ablösen läßt. Da die Tanröste aber von Wind und Wetter sehr abhängig ist und längere Zeit dauert, so wird gewöhnlich die Wasserröste vor- gezogen. Bei dieser legt man die Stengel 6—12 Tage in Wasser, wodurch die holzartigen Teile derselben mürbe werden. Nach der Röste werden die Stengel getrocknet, gedörrt, geklopft und zur Ge- winnung der Flachsfasern mit der Bracke bearbeitet. Durch An- wendung der Hechel wird der so gewonnene Flachsbast sodann noch von der Hede befreit und dann gesponnen. Der Hanf ist in seinem Anbau dem Flachs sehr ähnlich, ver- trägt aber eher Hitze und Dürre und liefert einen gröberen Bast als der Lein. Aus: Ahrens, Hauptstücke der Landwirtschaftslehre. 171. Zehn Gebote für den Ackerbauer. 1. Du sollst nur das anbauen, was sich für das Klima deines Wohnortes, für den Acker, den du bebaust, und für dessen Lage am besten eignet, auf daß du sicher erntest und dir dein Acker den höchsten Ertrag liefere. 2. Du sollst nur gesunden, schweren, keimfähigen, gut gereinigten
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