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1. Lesebuch für ländliche Fortbildungsschulen - S. 447

1910 - Wittenberg : Herrosé
Xiv. Weite Welt und Wanderung ins Weite. 447 Netze von Telephondrähten überzogen, und die Reichspostverwaltung hat eine Verordnung erlassen, welche die Benutzung dieses neuen Verkehrsmittels regelt. Seine Brauchbarkeit hat sich bis jetzt geltend gemacht als Signaleinrichtung für Feuermeldungen und Wasserleitun- gen, in Gasthöfen und großen Fabriken, bei Eisenbahnen und im Ver- kehr der Handelshäuser, Geschäftsstellen und Wohnungen. Auch ist durch den Fernsprecher der Anschluß einer größeren Zahl kleinerer Orte an das Telegraphennetz möglich geworden. Der Fernsprechverkehr wird in größeren Städten durch ein be- sonderes Amt vermittelt. Jede Stelle wird durch eine befonbere Leitung aus Stahldraht, der an eisernen Ständern über die Dächer der Häuser fortgeführt wird, mit dem Fernsprechvermittelungsamte ver- bunden. Dieses Amt hat die Aufgabe, die einzelnen Leitungen nach dem jedesmaligen Wunsche des Stelle-Inhabers miteinander in Ver- bindung zu setzen, wenn ein Gespräch erfolgen soll. Nach dem Lesebuch v. Schürmann und Windmöller. 265. Die deutschen Kolonien oder Ansiedelungen. So sehr der Deutsche an seiner Heimat hängt, so wanderlustig ist er auch. Dieser Wandertrieb führte die Deutschen in die ver- schiedensten Länder und machte sie zu den besten Ansiedlern. So sind Kurland, Livland und Preußen zu deutschen Kulturländern gemacht worden. Sachsen siedelten nach Siebenbürgen und Süddeutsche nach Rußland über und gründeten blühende Kolonien. Die Blüte der Vereinigten Staaten von Nordamerika ist hauptsächlich auch den deut- schen Einwanderern mit zu danken. Leider verloren die deutschen Ansiedler meist den Zusammenhang mit dem Mntterlande und gingen in den fremden Völkern auf. Man nannte sie deshalb spottweise „Völker- und Kultur-Dünger". Erst das neugegründete Deutsche Reich mit seinem emporblühenden Welthandel war stark genug, eigene An- siedelungen in fremden Erdteilen zu erwerben. Den Anfang machten 1883 unter dem Schutze des Reiches die großen Kaufleute Lüderitz in Bremen und Woermann in Hamburg mit Angra-Pequena und Kamerun im westlichen Afrika. Es folgten Schlag auf Schlag die Erwerbung von T o g o l a n d, D e u t s ch - O st a f r i k a und einer Anzahl Inseln in der S ü d s e e. Besondere Verdienste erwarben sich durch Entdeckungsreisen und Erwerbung vonländern diereisenden vr. Nachtigal, vr. Peters, vr. Jühlke, Graf Pfeil und vr. Finsch, letzterer in der Südsee, erstere in Afrika. Leider ist keine unserer Ansiedelungen ganz geeignet, den Überschuß des deutschen Volkes, das jährlich um V2 Million wächst, dauerd aufzunehmen und zu einer deutschen Heimat in der Fremde zu werden. Entweder ist das Klima zu heiß und ungesund oder der Wassermangel dem Landbau hinderlich. Der Anbau muß also durch Eingeborene unter Leitung deutscher Aufseher erfolgen. In den Schätzen des Bodens, in der Arbeitskraft der Eingeborenen und
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