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1. Lesebuch für Fortbildungsschulen - S. 24

1915 - Lahr : Geiger
— 24 — Die wichtigsten dieser Nährstoffe sind: Eiweiß, Fett, Kohlehydrate, gewisse Salze und Wasser. Die Eiweiß- oder Proteinstoffe enthalten 15—17 % Stickstoff und werden deshalb gewöhnlich als stickstoffhaltige Nährstoffe bezeichnet. Sie können in festem und flüssigem Zustande vorkommen, sind durch- scheinend, geruch- und geschmacklos und zersetzen sich sehr leicht. Sie finden sich aber nicht etwa nur im Ei, sondern auch in anderen Nah- rungsmitteln, so namentlich im Fleische, im Käse, im Mehl und in den Hülsenfrüchten. Ohne diese Eiweißstosfe könnten sich die wesent- lichsten Bestandteile unseres Kör-pers gar nicht bilden. Folglich sind auch Eier, Fleisch, Mehl und Hülsenfrüchte unsere wichtigsten und wert- vollsten Nahrungsmittel. Das Fett enthält keinen Stickstoff. Seine Wirkung besteht haupt- sächlich darin, daß es sich mit dem eingeatmeten Sauerstoff der Luft in Verbindung setzt und dadurch Wärme erzeugt. Wir genießen es in Form von Butter und Öl; es kommt aber auch in vielen Nahrungs- mitteln wie im Ei und besonders in fettem Fleische vor. Je kälter die Gegend ist, die ein Mensch bewohnt, desto größer ist sein Wärmever- brauch, desto nötiger also auch die Aufnahme von Fett. Daß die Eskimo in Grönland viel Tran zu sich nehmen, ist sonach nicht etwa eine Geschmacksverirrung, sondern eine bittere Notwendigkeit. Die Kohlehydrate sind wie das Fett stickstofflos und tragen wie dieses zur Erhaltung der Körperwärme bei, wenn auch nicht in gleich hohem Maße. Zu ihnen gehören die verschiedenen Arten Zucker und vor allem das Stärkemehl, das sich in reicher Menge in den Hülsenfrüchten, im Mehl, Reis sowie in den Kartoffeln findet. Die Kohlehydrate befördern im Gegensatze zum Eiweiß den Fettansatz. Es müssen deshalb Leute, die mager werden sollen, den Genuß von Kar- toffeln und Mehlspeisen einschränken oder vorübergehend ganz aufgeben. Die Nährsalze sind zum Aufbau und zur Erhaltung unseres Körpers so nötig als die bisher genannten Nährstoffe. Sic finden sich auch wie diese schon in den Nahrungsmitteln. Während jedoch einzelne Volksstämme Nordasiens sich mit der im Fleisch u. s. w. vorhandenen Salzmenge begnügen, haben wir Kulturmenschen uns seit lange daran gewöhnt, den Speisen noch Kochsalz zuzusetzen. Nach genauen Berech- nungen geschieht dies in dem Umfange, daß auf den Kopf täglich 17 g kommen. Wenn also eine Hausfrau, die für 4 Personen zu kochen hat, in der Woche ein Pfund Salz verbraucht, so trifft sie das richtige Maß. Auch das Wasser findet sich schon in den Nahrungsmitteln, so besonders in der Milch, in den Gemüsen, Kartoffeln u. s. w. Wir nehmen es außerdem als Trinkwasser sowie in Form von Suppe,
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