1915 -
Lahr
: Geiger
- Autor: ,
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Das zu Eis verdichtete Wasser findet im Haushalte ebenfalls
Verwendung. Es dient zum Kühlen und Frischerhalten mancher Nah-
rungsmittel.
21. Das Salz.
Man unterscheidet See-, Stein- und Quellsalz.
Das Seesalz ist im Meere in unerschöpflichen Mengen enthalten
und wird in der Weise gewonnen, daß man Meerwasser verdunsten läßt,
bis das Salz übrig bleibt. Das Steinsalz findet sich in festem Zu-
stande in der Erde und wird durch Bergleute zutage gefördert. Das
Qnellsalz wird ans Salzwasser oder Sole dargestellt, indem man die
Sole siedet; es geschieht dies in den sogenannten Salinen.
Das Salz ist zunächst ein wertvolles Gewürz, weil es den
Speisen, denen es beigegeben wird, Wohlgeschmack verleiht. Ohne Zusatz
von Salz wären die meisten Nahrungsmittel fade und unschmackhaft,
manche sogar geradezu ungenießbar.
Es ist aber auch ein unentbehrliches Nahrungsmittel, ohne das
unser Körper nicht bestehen könnte. Die Gelehrten haben gefunden,
daß ein Mensch, der 75 kg- wiegt, jährlich ungefähr 7 kg, also inner-
halb vier Wochen etwa ein Pfund Salz zu sich nehmen muß, um gesund
zu bleiben.
Es ist endlich ein vorzügliches Konservierungsmittel, denn
es verhindert Fäulnis und eignet sich deshalb sehr gut zum Auf-
bewahren und Frischerhalten vieler Nahrungsmittel, wie Fleisch, Butter,
Gemüse u. s. w.
Gutes Salz ist grobkörnig, trocken und glänzend weiß; es muß
sich im Wasser vollständig lösen, darf keinen bitteren Geschmack und
keinen unangenehmen Geruch haben.
Man bewahre es an trockenen Orten, zugedeckt, in Steingut-,
Holz- oder Porzellangefäßen auf, niemals dagegen in Metallgefäßen.
22. Das Fleisch.
Wenn man im Haushalte von Fleisch spricht, so denkt man in der
Regel nur an die hauptsächlich aus Muskelfasern bestehenden Teile der
sogenannten Schlachttiere.
Am häufigsten wird das Rindfleisch verwendet. Man unter-
scheidet Ochsen- und Schmalfleisch. Ersteres ist das Fleisch des aus-
gewachsenen und gemästeten männlichen Tieres, letzteres das von Jung-
vieh, Kühen und Stieren. Gutes Rindfleisch hat eine frischrote Farbe,
weißes Fett und zarte Fasern; alte Tiere haben dunkelrotes Fleisch,
gelbliches Fett und starke Muskelfasern.
Das Kalbfleisch ist seiner zarten Fasern wegen bald gar und
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