1915 -
Lahr
: Geiger
- Autor: ,
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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durch Bedecken mit Strohmatten oder umgestülpten Blumenhäfen gegen
Nachtfröste geschützt werden. Der Boden um die Pflanzen ist stets locker
zu halten.
Dem Sellerie ist das am besten gedüngte Beet im Garten an
einem ziemlich schattigen Plätzchen einzuräumen. Die Setzlinge werden
am besten gekauft, etwa 30 ein voneinander gepflanzt, fleißig begossen
und gehackt. Um schöne Knollen zu erzielen, muß man 8—10 Wochen
nach dem Verpflanzen die Seitenwurzeln abschneiden.
Der Lauch ist gegen die Witterung nicht empfindlich. Der Samen
wird im April gesät; man hat dann Ende Mai oder Anfang Juni
Setzlinge. Das Verpflanzen geschieht wie bei Sellerie.
Die anspruchslose Petersilie nimmt mit jedem Plätzchen vorlieb.
Der Samen wird im März oder April gesät und leicht mit Erde
bedeckt. Schon im Mai oder Juni kann man dann die Blättchen
pflücken. Die Petersilienpflanzen bleiben im Saatbeet stehen und sind
von Unkraut reinzuhalten.
Den Blumen, diesen schönsten Kindern des Pflanzenreichs, werden
die Einfassungen oder Rabatten eingeräumt. Man pflanzt Rosen, Nelken,
Goldlack, Astern und andere Sommerblumen, welche den Hausgarten
schmücken und an Sonn- und Festtagen einen schönen Strauß für die
Wohnstube abgeben.
42. Zehn Gebote der Gesunbheitslehre.
Sei mäßig im Essen und Trinken! Denn nichts untergräbt
die Gesundheit mehr als Unmäßigkeit. Bevorzuge dabei auch nicht ein-
seitig diese oder jene Art von Speisen, sondern halte dich an eine
gemischte Kost, bei der neben Fleisch- und Mehlspeisen auch Hülsenfrüchte,
Gemüse und Obst vertreten sind.
Sei vorsichtig gegenüber alkoholischen Getränken! Gut
vergorenes Bier und leichter Wein, selten und in kleinern Mengen
genossen, regen an und schaden der Gesundheit im allgemeinen nicht.
Der häufige Genuß größerer Mengen dagegen wird für Herz, Nieren
und Nerven verderblich und führt oft zu einem frühzeitigen Siechtum.
Branntwein sollte man seines hohen Alkoholgehaltes wegen durchaus
meiden. Wer sich seinem Genusse gewohnheitsmäßig hingibt, ist in der
Regel unrettbar verloren. In Deutschland allein fallen ihm alljährlich
Tausende zum Opfer. Es ist durchaus irrig, wenn man aus der
vorübergehenden Anregung, die uns die alkoholischen Getränke gewähren,
den Schluß zieht, daß sie ausdauernd machen. Erfahrene Bergsteiger
versehen sich mit Wasser, Kaffee oder Thee und nicht mit Branntwein,
und den Soldaten, die einen großen Marsch vor sich haben, füllt man
die Feldflaschen besser mit verdünntem Kaffee als mit Wein. Kinder