1915 -
Lahr
: Geiger
- Autor: ,
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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sollte man weder Wein noch Bier und am allerwenigsten Branntwein
trinken lassen, falls man es gut mit ihnen meint.
Sorge für eine geordnete Hautpflege, indem du häufig badest
oder wenigstens von Zeit zu Zeit den ganzen Körper mit kaltem oder,
falls du dies besser erträgst, mit lauem Wasser abreibst. Beim Baden
im Freien, das nicht genug empfohlen werden kann, mußt du dich
übrigens hüten, mit vollem Magen oder -in erhitztem Zustande ins
Wasser zu gehen und darin zu bleiben, wenn du zu frösteln beginnst.
Suche ja deine Zähne zu erhalten'. Ein gutes Gebiß ist für die
Gesundheit von der allergrößten Bedeutung, weil es die Speisen zer-
kleinern und für die Verdauung zubereiten muß. Mancher leidet an
mangelhafter Ernährung und ihren oft recht schlimmen Folgen nur des-
halb, weil er die Speisen nicht gut kauen kann. Ein verständiger
Mensch schont und pflegt daher seine Zähne, so gut er nur kann. Er
unterläßt das Zerbeißen sehr harter Gegenstände; er reinigt seine Zähne
regelmäßig und spült den Mund häufig aus, besonders nach Mahlzeiten,
bei denen er süße oder saure Dinge genossen hat. Sehr zweckmäßig
ist es auch, am Schlüsse einer Mahlzeit noch eine harte Kruste Brot
zu essen.
Bewahre namentlich den edelsten deiner Sinne, das Auge! Mancher
sündigt auf sein Augenlicht los, weil er nicht ahnt, wie unglücklich der-
jenige ist, der nicht mehr gut oder gar nicht mehr sieht. O lasse dich
belehren, solange es noch Zeit ist! Hüte dich vor grellem Lichte, vor
dem plötzlichen Wechsel von Licht und Finsternis, vor dumpfen und
rauchigen Stuben, vor anhaltendem Arbeiten bei Lampenlicht, vor dem
Lesen bei Zwielicht, Dämmerung und beim Fahren in der Eisenbahn!
Setze dich bei der Arbeit so, daß das Licht von der linken Seite ein-
fällt, und halte die Augen nicht zu nahe an den Gegenstand, den du zu
sehen hast! Gehe so oft als möglich ins Freie und halte dabei das
Gesicht aufwärts, damit das Auge sich durch den Blick ins Weite und
Grüne wieder stärkt! Weise namentlich deine Kinder, deren Augen
noch in der Entwickelung begriffen sind, möglichst oft ins Freie, wo sich
nicht nur ihr Herz, sondern auch ihr Blick wieder weitet!
Bewahre deine Lunge, indem du dich an eine naturgemäße
Atmung gewöhnst und den Aufenthalt in feuchten und rauchigen Räumen
meidest!
Achte auf eine zweckmäßige Bekleidung! Richte dich dabei
nach der Jahreszeit und hüte dich namentlich auch, einzelne Teile des
Körpers allzu fest einzuschnüren!
Mache dir möglichst oft Bewegung im Freien, um Lunge
und Muskeln zu stärken und dich an Gottes herrlicher Natur zu erfreuen.
Halte ein vernünftiges Maß in der Arbeit und Ruhe ein und