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1. Lesebuch für Fortbildungsschulen - S. 54

1915 - Lahr : Geiger
— 54 — vergiß dabei insonderheit nicht, daß ein großer Segen darauf ruht, wenn man zeitig ins Bett und zeitig aus dem Bette geht. Suche dir, soweit immer möglich, in allen Lebenslagen ein heiteres, ruhiges und zufriedenes Gemüt zu bewahren! Du kommst damit über die schwerste Arbeit hinweg, erträgst bittere Erfahrungen leichter und wirst seltener von Sorgen überwältigt, die an deinem Herzen nagen. 43. Krankenpflege. Bei der Krankenpflege, die in der Regel der Hausfrau obliegt, sind folgende allgemeine Gesichtspunkte zu beachten. Das Krankenzimmer soll einen freundlichen Eindruck machen. Gut ist es, wenn das Licht der Sonne einige Stunden im Tage freien Zutritt hat; denn der Kranke fühlt seinen belebenden Einfluß und schöpft bei seinem Anblick neue Zuversicht und Hoffnung. Bei manchen Krank- heiten wie beispielsweise bei Augenleiden ist allerdings nur ein gedämpftes Licht zulässig. Im Krankenzimmer soll ferner eine wohltuende Ruhe walten. Überlautes Sprechen, geräuschvolles Umhergehen, heftiges Zuschlagen von Türen und Fenstern u. s. w. sind zu vermeiden; auch ist es gut, wenn das Zimmer fern vom Lärm der Straße, also gegen den Hof oder Garten liegt. Die Vorsicht darf aber nicht übertrieben werden, in der Weise etwa, daß die im Zimmer Anwesenden im Flüstertöne mit- einander sprechen. Hauptbedingung ist eine reine, gute Luft. Staub ist für Gesunde nicht zuträglich und für Kranke unter Umständen geradezu gefährlich. Das Zimmer muß deshalb jeden Morgen mit einem feuchten Tuche aufgezogen und dann mit einem trockenen Tuche nachgewischt werden, wobei auf die Ecken und die Stellen unter den Möbeln be- sonders zu achten ist. Alle Staubfänger wie Makartbouquets, Teppiche u. s. w. sind aus dem Krankenzimmer zu entfernen. Blumen geben dem Zimmer ein freundliches Aussehen, müssen aber, wenn sie stark riechen, am Abend in einen andern Raum verbracht werden. Werden der Lüftung wegen Türen und Fenster geöffnet, so ist der Kranke zuvor gut zuzudecken. Die Temperatur im Krankenzimmer soll nicht zu hoch und nicht zu niedrig sein. In einer Wärme von 16—18° G fühlen sich die Kranken am wohlsten. Handelt es sich um Kranke, die starke Blut- verluste erlitten haben oder die überhaupt blutarm sind, so kann auf 20—22° gegangen werden; Fieberkranke dagegen empfinden auch 10—12° nicht unangenehm. Das Krankenbett muß vor allem zweckmäßig aufgestellt werden, am besten frei im Zimmer. Ist dies nicht möglich, so stehe es wenigstens
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