1908 -
Wittenberg
: Herrosé
- Autor: Wüster, Karl, Bodesohn, August
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Gewerbliche Fortbildungsschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): Jungen
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men. Man schaltet in die Leitung ein Stück Metall, das
einen niedrigen Schmelzpunkt hat und so bemessen ist, daß es den
in der betreffenden Leitung fließenden Strom trägt, ohne sich zu
erhitzen. Entsteht dann Kurzschluß, oder wird ein zu starker Strom
der Leitung entnommen, so schmilzt der Schmelzdraht ab, ehe die
Leitung sich überhaupt erwärmt.
Anfangs nahm man als Sicherungsmetall Blei; dieses muß
indessen verhältnismäßig stark sein, damit es sich beim normalen
Stromdurchfluß nicht erhitze. Heute nimmt man fast immer
Silberdraht, der wegen seines ausgezeichneten Leitvermögens sehr
dünn sein kann und bei dem geringsten Kurzschluß gleich weg-
schmilzt.
Solche Sicherungen werden meist in Form von Patronen,
ähnlich wie eine Glühlampe, in die Leitung eingeschaltet, eine
Verrichtung, die ein jeder ohne Mühe und Gefahr selbst vornehmen
kann..
An der Schalttafel bemerken wir noch ein weiteres Instru-
ment, das ein Interesse für uns hat, nämlich den Elektri-
z i t ä t s z ä h l e r , der sich ja auch bei jedem Hausanschluß vor-
findet und bekanntlich die Aufgabe hat, den Verbrauch der elek-
trischen Kraft anzugeben. Diese setzt sich zusammen aus der An-
zahl Ampere bei einer bestimmten Spannung, ein Produkt, das
man ja Watt nennt. Diese Spannung, gewöhnlich 220 Volt, soll
sich möglichst gleich bleiben, d. h. konstant sein; praktisch ist dies
indessen nicht genau zu erreichen. Wo stets konstante Spannung vor-
handen ist, da braucht man nur die Anzahl Ampere zu messen, die
dann mit jener multipliziert, die Watt ergibt.
Mittels des Zählers ist das Elektrizitätswerk imstande, den
Betrieb zu kontrollieren, die in einer bestimmten Zeit an das
Netz abgegebene Strommenge aufzuzeichnen, während anderseits
durch Berechnung festgestellt werden kann, welche Arbeit und
damit welcher Aufwand an Betriebsmaterial. Kohlen usw. zur
Erzeugung jener Kraft erforderlich war. Auf diese Weise ge-
winnt man einen Überblick über die beim Betrieb entstehenden
Kosten und damit auch die nötigen Unterlagen zur Berechnung
des Strompreises. Aus „Eversheim, Die Elektrizität als Licht- und Kraftquelle".
Lies zur weiteren Belehrung Tversheim: Elektrizität.
„ Bernstein: Die Elektrizität in ihrer Anwendung.
23. Unser Vaterland.
Mit Stolz sagt jeder von uns: ,,Ich bin ein Deutscher." Wir
haben ein Recht zu solchem Stolze. Denn es ist ein herrliches
Land, das uns geboren. Weite Flächen fruchtbarer Erde dienen
der Bebauung durch die fleißige Hand des Menschen. Große
Wälder bringen Abwechslung in das Bild. Gebirge, die eben-
falls Wald in Hiille und Fülle tragen, durchziehen das Land.
Ihre Berge gönnen dem entzückten Äuge den Blick in die weite