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1. Lesebuch für gewerbliche Unterrichtsanstalten - S. 13

1905 - Wittenberg : Herrosé
13 festem Grunde ruht und Tausenden zum Segen gereicht. Das Leben dieses Mannes ist eine Sprache des niederschmetternden Ernstes für den einen, der freundlichen Mahnung für den andern und der die Tat- kraft weckenden Begeisterung für alle. N-4 Oskar Pache. 9. Älfred Krupp und sein Werk. Sein Vater, Friedrich Krupp, eine grübelnde Natur von zäher Kraft, hatte seine Zeit, sein Geld und seine Gesundheit bei den jahre- langen Versuchen zur Erfindung des Gußstahls, die der Großvater begonnen hatte, geopfert. Zwar war es ihm endlich gelungen. Guß- stahl herzustellen, der dem englischen nicht nachstand; aber an all den Gußstahlstangen, Platten, Münzstempeln, Walzen und Felgen verdiente er trotz saurer Arbeit nicht mehr als sein karges Brot. Er starb 1826 arm; seiner Witwe hinterließ er als Erbe das Geheimnis der Her- stellung des Gußstahls und seine praktische Verwertung. Dem vierzehn- jährigen Sohne Alfred hatte er sterbend dieses Erbe als heiliges Familieuvermächtnis ans Herz gelegt. Alfred besuchte damals die Tertia des Gymnasiums zu Essen. Vom Fortbesuch der Schule konnte keine Rede sein; denn jetzt galt es, um der Ernährung der Seinen willen das Handwerk zu erlernen und auch gleich als Meister das Geschäft zu leiten. In der Werkstatt mußte er mit den Arbeitern wirken und mit der Mutter die geschäft- lichen Angelegenheiten beraten und ordnen. Ernst trat das Leben an den Jüngling heran, strenge Pflichterfüllung fordernd; aber trotzdem er mit Hand und Kopf sich mühte, blieb ihm kein Gewinn; die Schulden häuften sich. Gleichwohl verzagte er nicht. Durch Reisen suchte er die Kundschaft zu vergrößern und die Vervollkommnungen in der Eisenindustrie kennen zu lernen. Vor allem lag ihm die Ver- wertung des Gußstahls, über dessen unersetzbaren Wert kein Zweifel war, am Herzen. Jahre vergingen. Da gelang ihm die Erfindung der harten, hochpolierten, genau runden Bahnwalze für die Goldarbeiter. Sie wurde als unübertrefflich anerkannt, in vielen Ländern patentiert und in großer Menge abgesetzt. Durch den Verkauf des Patents für England erhielt er eine so bedeutende Summe, daß er neue Werkstätten und Ösen errichten und den Betrieb erweitern konnte. An hundert Arbeiter waren tätig, aus mehreren Schloten wirbelte tagsüber der Kohlenrauch in die Luft; rings um das kleine Wohnhaus, das einst der Vater gebaut, klang die Musik von Hammer und Amboß. Eine öffentliche Auszeichnung errang das Geschäft im Jahre 1844 auf der Gewerbeausstellung in Berlin, wo Krupp wegen seiner eigenartigen Leistung in Gußstahl die goldene Medaille erhielt. Krupp war im Jahre 1848 durch Auseinandersetzung mit seinen Geschwistern selbständig geworden. Mit scharfem Blick und denkendem Kopf verstand Krupp die Zeichen, die ein eisernes Zeitalter ankündigten. Tausenderlei Maschinen arbeiteten für die Menschen. Das Eisen umklammerte die Erde, und es durchspannte die Lüfte. Das beste
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