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1. Lesebuch für gewerbliche Unterrichtsanstalten - S. 42

1905 - Wittenberg : Herrosé
42 Borkum bis an die russische Grenze sind über 114 Rettungsstationen errichtet. Im ganzen sind bisher über 25 000 Personen vom Tode in den Wellen gerettet worden. Die Gesellschaft hat über 50 000 Mit- glieder. Nach Bohner u. a. 30. Hamburg als Heehandelsstadt. Nach Entdeckung der Seewege und des neuen Weltteils war Hamburgs Handel bedeutend gewachsen. Zum Welthandel stieg er aber erst seit 1783 empor. Die Unabhängigkeitserklärung der Kolonien in Nordamerika und die Freigebung des Verkehrs für die deutschen Nordseehäfen bewirkte das. Die Ostsee verlor immer mehr an Bedeutung; dagegen nahm der Verkehr auf der Nordsee einen un- geahnten Aufschwung. Gegenwärtig ist Hamburg der erste Seehandelsplatz des euro- päischen Festlandes und steht in ganz Europa nur hinter London zurück. Es übertrifft in seinem Gesamthandelsverkehr bei weitem alle Seeplätze des europäischen Festlandes, ja in Ein- und Aus- fuhr ganz Holland, Belgien und Spanien. Die Werteinfuhr betrug 1901 = 3697 Millionen, und die Wertausfuhr 3217 Millionen Mark. Obgleich die Stadt 90 km vom Meere gelegen ist, so ist sie doch wegen des breiten und tiefen Fahrwassers der Elbe (8—9 m) für die größten Seeschiffe zugänglich. Der ausgezeichnete Hafen erscheint trotz des fortwährenden Kommens und Gehens der Fahr- zeuge mit einem wahren Mastenwalde bedeckt. Im Jahre 1902 kamen 13284 Seeschiffe mit einem Rauminhalt von 8689 000 Re- gistertonnen an, und 13 283 Seeschiffe mit einem Rauminhalt von 8 666 000 Registertonnen gingen ab. Außerdem kamen 17000 Fluß- schiffe an und gingen ebensoviele ab. Am 1. Januar 1903 zählte die Reederei Hamburgs 924 Seeschiffe, von denen 563 Dampfer waren. An der Nordseefischerei war Hamburg außerdem mit 156 Fahrzeugen beteiligt. Der Schiffahrtsverkehr Hamburgs erstreckt sich in erster Linie auf England und Nordamerika, ferner auf Brasilien, Afrika und Australien. Weniger häufige aber wichtige Verbindungen finden mit Westindien, Mittelamerika, der Nordküste von Südamerika, Valparaiso, Shanghai, Hongkong, Singapore u. a. statt. Die meisten dieser regelmäßigen Verbindungen werden von Hamburger Häusern unterhalten; die bedeutendste dieser Dampfschiffunternehmungen ist die „Hamburg-Amerikalinie", die 1847 gegründet wurde. Sehr bedeutend ist jetzt Hamburg auch als Auswanderungshafen. Einfuhrartikel sind Kolonialwaren, Getreide, Häute, Kohlen, Schlachtvieh; zur Ausfuhr kommen hauptsächlich Woll- und Baumwoll- waren und Maschinen. In Hamburg ist das See- und sonstige Versicherungswesen stark vertreten. Der Geldhandel wird durch 15 große Banken besorgt. Wenn die Industrie auch dem Handel und Seeverkehr nachsteht, so ist sie doch ebenfalls sehr ansehnlich. Sie beschäftigt sich mit Schiffsbau,
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