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1. Lesebuch für gewerbliche Unterrichtsanstalten - S. 59

1905 - Wittenberg : Herrosé
59 „So wahr mein Haus hier steht in Gottes Hand und ist zum güldnen Ringe zubenannt, so sollet ihr herein mitsammen wandern; habt ihr doch Wert erst einer durch den andern. Denn alle Gilden sind ein güldner Kranz, drin jedes Blatt hat seinen Wert und Glanz. Jedwedes Reis, wo es auch Platz genommen, zum güldnen Ringe ist es gleich willkommen. Drum kommt mir alle Mann zugleich herein, soll keiner erster oder letzter sein." S-her-nberg. 37. Von der Industrie des Harzes. Wer kennt nicht den sagenberühmten Blocksberg oder Brocken, der sich 1140 m hoch erhebt! Wem sind nicht Ilse-, Selke-, Oker- und Bodetal bekannt! Tausende von Reisenden erfreuen sich in jedem Sommer an den herrlichen Naturschönheiten des Harzes, hauptsächlich des Teiles, den man „Unterharz" nennt. Der Brocken gehört schon zum „Oberharz," der seinen Ruf hauptsächlich dem zur Blüte gelangten Bergbau verdankt. Damit haben wir einen hervorstechenden und augenfälligen Charakterzug des Gebirges genannt, der namentlich der Gegend von Goslar, Klaustal, Zellerfeld und Andreasberg eigen ist. Daher dort eine große Zahl von Anstalten, die sich auf den Bergbau beziehen, daher dort ein buntes bergmännisches Treiben, das unsere Aufmerksamkeit und Teilnahme in Anspruch nimmt. Überall schwingt dort der Bergmann den Fäustel, schmelzt der braune Hüttenmann die dem Gebirgsschoße entnommenen Erze; überall sieht man dort Gruben und Halden, Poch- und Walzwerke, lärmende Eisenhämmer, rauchende Hoch- und Flammenöfen, zahlreiche große Triebräder der Schächte und Karren mit Erz in unaufhörlicher Bewegung. Mannigfaltig ist die Ausbeute der berg- und hüttenmännischen Arbeit. Bor allem nennens- wert ist der Gewinn an Silber und Blei; aber auch Eisen, Kupfer, ja sogar Gold, wenn dies auch nur in geringer Menge, zählen zu den Erträgnissen. Und schon seit einer Reihe von Jahrhunderten spendet das Gebirge seine Metallschätze. Die frühesten Anfänge des Bergbaues im Rammelsberge bei Goslar reichen in die Zeit Kaiser Ottos I. zurück. Ja, nur dem Erzreichtum verdanken einzelne Striche des Oberharzes ihre Besiedlung. Ohne ihn wären sicher nicht so frühzeitig von der Bevölkerung, oder gar von Fremden, die besonders aus Franken kamen, manche an sich wenig anziehende Höhen zur An- siedlung gewählt worden. Ohne ihn hätten wohl kaum Städte wie Klaustal und Zellerfeld auf kahler, einförmiger Höhe von 560 m über dem Meere, wo ringsum weder Obstbäume noch Saatfelder gesehen und nur Kartoffeln und Küchengewächse dürftig erzielt werden, ihr Dasein erhalten. Ohne ihn hätte Goslar, über 100 Jahre die vor- nehmste Residenz einer Reihe der tüchtigsten deutschen Kaiser, kaum ein so gedeihliches Emporkommen und einen so hohen Glanz in der deutschen
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