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1. Lesebuch für gewerbliche Unterrichtsanstalten - S. 191

1905 - Wittenberg : Herrosé
191 und Siemens Herstellen. Sie bestehen aus hohlen, meist birn- förmigen Glasgefäßen von mäßiger Größe, durch deren Deckel die beiden Leitungsdrähte isoliert ins Innere reichen. Die Enden dieser Drähte sind durch einen Kohlenbügel verbunden, den man durch Aus- glühen von Bambus- und Baumwollenfasern oder von Streifen von Kartonpapier hergestellt hat. Beim Durchgänge des Stromes gerät der Streifen ins Glühen und sendet ein sehr schönes weißes Licht aus. Damit der Bügel nicht verbrennt, müssen die Glaskugeln luftleer sein. Das Glühlicht hat in Privatwohnungen, Fabriken und im Dienste des Arztes (Untersuchung innerer Organe: Mundhöhle, Ohr usw.) An- wendung gefunden. Da das elektrische Licht wenig Wärme entwickelt und der Luft keinen Sauerstoff zur Verbrennung entzieht, so hat seine Anwendung für die Gesundheit keinerlei Nachteil, während Gaslicht durch beides sehr schädlich und lästig werden kann. Beim elektrischen Bogenlicht erscheinen Farben ähnlich wie im Sonnenlicht. Seine Lichtstärke ist so groß, daß es auch große Räume ausreichend erhellt. Es kann Räume beleuchten, die von dem Orte seiner Erzeugung weit entfernt sind; es vermindert die Gefahr der Unglücksfälle und in hohem Maße die Feuersgefahr. Im Vergleich zu der gelieferten Lichtmenge ist der Preis gering. Die elektrischen Leitungen bergen große Gefahren, wenn die Drähte an sich und an den Befestigungsstellen schlecht isoliert sind. Auf die Isolierung ist deshalb große Sorgfalt zu verwenden; aber die Leitungen sind auch so anzulegen, daß ihre Berührung seitens Unwissender oder Unvorsichtiger unmöglich ist. Erreicht wird dieses durch die Führung der Leitung in ausreichender Höhe und durch genügende Überkleidung mit Leisten usw. Trotzdem aber lasse man in der Nähe von elektrischen Leitungen starker Ströme die größte Vorsicht walten, um sich vor elektrischen Schlägen, die augenblicklich den Tod herbeiführen können, zu bewahren. Da neuerdings die elektrische Kraftübertragung auch auf eine weit von der Kraftquelle entfernte Stelle gelungen ist, z. V. von Lauffen nach Frankfurt a. M., so dürfte die Elektrizität, besonders auch zur Lichterzeugung, ausgedehntere Verwendung finden. Die Natur liefert die Wasserkräfte überall umsonst. Sie lassen sich zum Betrieb Elektrizität erzeugender Maschinen leicht verwenden, wodurch die Herstellungskosten bedeutend ermäßigt werden. Im Mittelpunkte aller großartigen Unternehmungen auf elek- trischem Gebiet steht die Firma Siemens Lhalske in Berlin, die am 12. Oktober 1897 im „Kaiserhof" unter Anwesenheit von Ministern und sonstigen hohen Würdenträgern die Jubelfeier ihres 60jährigen Bestehens beging und ihren Beamten und Arbeitern im Zoologischen Garten eine Jubiläumsfeier veranstaltete. Das Unter- nehmen, das 1847 mit 10 Arbeitern begründet wurde, beschäftigt gegenwärtig etwa 10000 Menschen und hat Zweigstellen in Charlotten- burg, Wien, London, Petersburg und Warschau. Der Gründer des
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