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1. Lesebuch für gewerbliche Unterrichtsanstalten - S. 192

1905 - Wittenberg : Herrosé
192 großartigen Geschäfts war der Leutnant Werner Siemens, der mit dem Mechaniker Halste eine bescheidene Telegraphenbauanstalt errichtete. Als er 1849 den Militärdienst verlassen hatte, gelang es seinem rastlos schöpferischen Geist, die Firma zur Führerin der deutschen elektrischen Industrie emporzuheben, welche Stellung sie heute noch inne hat. Die damals noch nicht verstaatlichten Eisenbahnen über- schütteten die Fabrik mit Aufträgen größten Umfangs. Auf der Welt- ausstellung in London im Jahre 1851 wurde die Firma in glänzender Weise ausgezeichnet. Ihre Beziehungen zu Rußland hoben ihren ausländischen Ruf und ihre finanzielle Bedeutung mit beispielloser Schnelligkeit. Das Niesenreich überzog sie mit Telegraphenlinien, und die technische Verwaltung dieses ungeheueren Netzes lag in ihrer Hand. Auch für das erste Tiefseekabel lieferte die Firma Siemens & Halske die erforderlichen Apparate und Leitungen; später übernahm sie selbst die Kabellegungen. Die verschiedenen Häuser in den genannten großen Städten schlossen sich Ende der sechziger Jahre zu einer Art „Familien- aktiengesellschoft" zusammen. Zur Entstehung und Vervollkommnung der Elektrotechnik hat der gelehrte Forscher Werner Siemens eifrigst bei- getragen. Die Firma fertigt heute Glühlampen, Apparate für Telegraphie, Telephone, Signalwesen und zum Messen, sowie elektrische Bahnen. Anerkennenswert ist die Fürsorge der Geschäftsinhaber für das Wohl der Arbeiter. Gelegentlich des Jubelfestes haben sie eine Million Mark zu einer Stiftung ausgeworfen, deren Zinsen zugunsten der Beamten und Arbeiter verwendet werden sollen, und über deren Verwendung ein Ausschuß von Beamten und Arbeitern selbst mit- entscheidet. Teilweise »ach Pros. I)r. Rudolf Schulze. <l) Besondere Einrichtungen. 91. Das Telephon. Jahrzehnte hindurch hatte die Telegraphie die Bedürfnisse des öffentlichen und privaten Verkehrs vollauf befriedigt, war sie doch jederzeit in der Lage gewesen, Mitteilungen, Aufträge, Reden usw. mit der Schnelligkeit des Blitzes von einem Orte zum andern und selbst über Meere hinweg zu befördern. Rur eins noch war ihr ver- sagt geblieben: die Menschen konnten sich nicht unmittelbar mitein- ander verständigen, sondern brauchten dazu stets Vermittler, und zwar Telegraphisten, die die Worte in Zeichen und diese in Worte um- setzten, und Boten, die die Telegramme zutrugen. Heute will diese Beschränkung nicht allzuviel mehr bedeuten, haben uns doch die letzten Jahrzehnte des vorigen Jahrhunderts das vollkommenste persönliche Verkehrsmittel, das Telephon, gebracht, jenen Apparat, der ein Fernsprechen und ein Fernhören gestattet und dadurch Mittelspersonen überflüssig macht. Mit ungeahnter Schnellig- keit hat es sich daher auch allerwärts in der zivilisierten Welt ein- gebürgert. Wir finden es in Kontoren, Lager- und Fabrikräumen,
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