Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lesebuch für gewerbliche Unterrichtsanstalten - S. 230

1905 - Wittenberg : Herrosé
230 Glauben, daß sein Geld nicht ganz ausgehe, so lange er das Ding im Sacke habe. Es hatte sich auch bewährt, bis auf diesen Tag, und jetzt war's auf einmal aus mit seiner Kraft. Wir durften unsere Habseligkeiten zwar wieder einstecken, wurden aber stundenlang auf dem Bahnhof zurückbehalten und mußten mehrere Verhöre bestehen. Endlich, als schon der Tag zur Neige ging, da nach so rascher Fahrt wir leicht schon hätten zu Hause sein können, wurden wir entlassen, um den Weg über Berg und Tal in stockfinsterer Nacht zurück- zulegen. Als wir durch den Ausgang des Bahnhofs schlichen, murmelte mein Pate: „Beim Dampfwagen, da — 's ist doch der Teufel dabei! Rosegger (aus Schmarjes Lesebuch). 105. Georg Stephenson. Im Jahre 1764 hatte James Watt die erste Dampfmaschine aufgestellt; aber es dauerte noch Jahrzehnte, ehe man sie zur Ortsbewegung verwandte, da man meinte, daß ein glattes Rad sich auf glatten Schienen nicht fortbewegen könne. Erst 1814 entdeckte dies ein anderer Engländer. Damit war jener jahrelang gehegte Irrtum gefallen und die Lösung des Problems angebahnt, die zum Baue der freibeweglichen Maschinen (Lokomotiven) führte. Das Verdienst, die erste Lokomotive erfunden zu haben, ge- bührt Georg Stephenson. Er hat der Dampfmaschine die Ein- richtung gegeben, durch die sie ein mechanisches Last- und Renn- pferd geworden ist. Georg war das Kind eines in ärmlichen Verhältnissen lebenden Maschinenheizers und wurde 1781 in einem Arbeiterdörfchen geboren. Seine Kinderjahre verlebte der aufgeweckte Knabe unter Mangel und Entbehrungen. Mit Vorliebe schnitzte er Wasserräder und Windmühlen; Maschinen, die er gesehen hatte, bildete er in Lehm nach. Frühzeitig mußte er selbst Geld verdienen, deshalb war er zuerst Hirtenknabe, dann Feldarbeiter und zuletzt Hilfsbursche in einem Kohlenschachte. Im Alter von 17 Jahren wurde er Wärter einer Bergwerksmaschine. Sein Lieblingswunsch, Maschinenbauer zu werden, fing damit an, sich zu erfüllen. Unablässig studierte er seine Maschine, sie wurde oft zerlegt, gereinigt und wieder zusammengesetzt. Da es hemmend für ihn war, daß er nicht lesen, schreiben und rechnen konnte, besuchte er als 19 jähriger Bursche fleißig eine Abend- schule und machte im Wissen und Können rasche Fortschritte. Bis in die Nacht hinein arbeitete er an seiner Fortbildung. Nebenher be- trieb er des Erwerbs wegen die Schuhmacherei. Auch verdiente er etwas Geld mit der Ausbesserung von Uhren. Nach drei Jahren hatte er soviel Geld zusammengespart, daß er heiraten konnte, verlor jedoch schon nach wenigen Jahren sein treues Weib; aber es blieb ihm sein Söhnchen Robert. Die Sorge für sein Kind war ihm ein Sporn zu fernerem rastlosen Schaffen und Sparen; denn der Sohn sollte etwas Rechtes lernen und wurde frühzeitig in eine gute Schule geschickt. Einst gelang es Stephenson, auf einem Kohlenwerke eine
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer