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1. Lesebuch für gewerbliche Unterrichtsanstalten - S. 231

1905 - Wittenberg : Herrosé
231 untaugliche Dampfmaschine wieder in Gang zu bringen. Dies be- gründete seinen Ruhm. Vielfach wurde er nun als Maschinenmeister gesucht, und stets erwies er sich als ein praktischer und erfindungs- reicher Mann. Sein Häuschen war voll von Modellen und Apparaten. Der Vater fühlte sich glücklich, wenn Robert Sonntags kam, weil er Bücher und Zeitschriften mitbrachte, aus denen sich etwas lernen ließ. Es wurde dann auch fleißig verhandelt, gezeichnet und geformt. Immer klarer entwickelte sich der Gedanke, wie der fahrbare Dampf- wagen eingerichtet werden müsse. Inzwischen war Stephenson Werk- meister eines großen Kohlenwerks geworden. Als solcher baute er 1811 die erste Lokomotive, die er vor die Kohlenzüge spannte. Drei Jahre später gründete er eine Maschinenfabrik, und ein Jahr nachher wurde nach seinen Angaben und Weisungen die erste Eisenbahn zur Beförderung von Personen angelegt. Zu ihrem Betriebe wurden aus Slephensons Fabrik fünf Lokomotiven geliefert. Die damaligen Dampf- rosse waren freilich nicht so vollkommen, wie die heutigen. Sie gingen kaum schneller als ein Pferd. Aber Stephenson verfolgte seine Erfindung weiter. Nach und nach gab er ihr die Voll- endung, die sie zu der Lokomotive der Neuzeit machte. Fünfzehn Jahre hat er gekämpft, gestrebt und gesonnen, bis er sein Ziel er- reichte. Sprach er mit jungen Leuten über die besten Mittel und Wege im Leben fortzukommen, so gab er ihnen den Rat: „Macht es so wie ich, harret aus!" Allgemein bekannt und berühmt wurde Stephenson durch die Er- bauung und Einrichtung der ersten, etwa 50 km langen Eisenbahn zwischen der wichtigen Hafenstadt Liverpool und der bedeutenden Fabrikstadt Manchester. Zwischen beiden Städten hatte sich ein immer regerer, ungeheuerer Verkehr entwickelt. Die gewöhnlichen Trans- portmittel konnten ihn nicht mehr bewältigen. Da kam man auf den Plan, eine Eisenbahn zu bauen. Dem geistreichen Erfinder des Dampfwagens übertrug man die Ausführung, die vorzüglich gelang. Im Jahre 1830 wurde die Bahn unter großartigen Feierlichkeiten und unter dem Zuströmen einer erstaunten Volksmenge eröffnet. Es waren auch die berühmtesten Männer Englands zugegen. Hiermit war das System der Eisenbahnen, wie wir es jetzt vor Augen haben, begründet. Diese erste Bahn wurde das Muster aller späteren. Von nun an leitete Stephenson den Bau der bedeutendsten Eisenbahnen Englands. Auch baute er dazu die Lokomotiven. Zu gleichem Zwecke wurde er nach Belgien, Holland, Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien berufen. Durch ausdauernden Fleiß hat sich der arme Knabe zu einem geachteten Manne, der kleine Räderschnitzer zum berühmtesten Erfinder aller Zeiten emporgearbeitet. Handel und Verkehr lenkte sein Erfinder- geist in neue Bahnen. Seine unermüdliche Arbeit gereichte den Völkern zum Segen. Reich an Gütern und Ehren starb er 1848. Sein Sohn Robert wurde der berühmteste Ingenieur seiner Zeit. Dieser hat zur weiteren Ausbildung des Eisenbahnwesens nicht wenig beigetragen. Nach Thomas.
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