1905 -
Wittenberg
: Herrosé
- Hrsg.: Scharf, Th., ,
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1900
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Gewerbliche Unterrichtsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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2. Aus „Wilhelm Tell" von Schiller.
Greif an mit Gott! Dem Nächsten muß man helfen. (Kuoni.) —
Der brave Mann denkt an sich selbst zuletzt, vertrau' auf Gott und
rette den Bedrängten. (Dell.) — Der kluge Mann baut vor. — Dem
Mutigen hilft Gott. — Ertragen muß man, was der Himmel sendet;
Unbilliges erträgt kein edles Herz. (Gertrud.) — Was Hände bauten,
können Hände stürzen. (Tell.) — Das schwere Herz wird nicht durch Worte
leicht. (Tell.) — Doch können Worte uns zu Taten führen. (Stauffacher.)
— Dem Friedlichen gewährt man gern den Frieden. (Tell.) — Ver-
bunden werden auch die Schwachen mächtig. (Stauffacher.) — Ertragt
es wie ein Mann. (Walther Fürst.) — Wirf nicht für eiteln Glanz und
Flitterschein die echte Perle deines Wertes hin (Attinghausen.) — Ans
Vaterland, ans teure, schließ dich an, das halte fest mit deinem ganzen
Herzen. Hier sind die starken Wurzeln deiner Kraft; dort in der
fremden Welt stehst du allein, ein schwaches Rohr, das jeder Sturm zer-
knickt. (Attinghausen.) — Redlichkeit gedeiht in jedem Stande. (Stauffacher.)
— Wir sind ein einig Volk, und einig wollen wir handeln. (Röffel-
mann.) — Früh übt sich, wer ein Meister werden will. — Wer frisch
umherspäht mit gesunden Sinnen, auf Gott vertraut und die gelenke
Kraft, der ringt sich leicht aus jeder Fahr und Rot. — Wer gar zu
viel bedenkt, wird wenig leisten. (Tell.) — O denket, daß ein Gott im
Himmel ist, dem ihr müßt Rede stehn für eure Taten. (Rösselmann.) —
Allzu straff gespannt, zerspringt der Bogen. (Rudenz.) — Das Alte
stürzt, es ändert sich die Zeit, und neues Leben blüht aus den Ruinen.
(Attinghausen.) — Des Bauern Handschag ist auch ein Manneswort.
(Melchthal.) — Es lebt ein Gott, zu strafen und zu rächen. Ein
ernster Gast stimmt nicht zum Hochzeitshaus. (Tell.) — Hier wird
gefreit und anderswo begraben (Stüssi,) und oft kommt gar das eine
zu dem andern. (Tell.) — Dem Schwachen ist sein Stachel auch gegeben. —
Es kann der Frömmste nicht im Frieden bleiben, wenn es dem bösen
Nachbar nicht gefällt. (Tell.) — Rasch tritt der Tod den Menschen
an, es ist ihm keine Frist gegeben, es stürzt ihn mitten in der Bahn,
es reißt ihn fort vom vollen Leben. Bereitet oder nicht, zu gehen,
er muß vor seinem Richter stehen! (Barmh. Brüder.) — Rache trägt
keine Frucht. (Walther Fürst.) — Wer Tränen ernten will, muß
Liebe säen. (Melchthal.) — Das Unglück spricht gewaltig zu dem
Herzen. (Hedwig.)
3. Aus „Wallenstein" vou Schiller.
Wie er sich räuspert, und wie er spuckt, das habt ihr ihm glück-
lich abgeguckt: aber sein Genie, ich meine, sein Geist sich nicht auf der
Wachparade weist. (I. Jäger.) — Das Wort ist frei, die Tat ist
stumm, der Gehorsam blind. (Wachtmeister.) — Des Menschen Wille,
das ist sein Glück. (Ii. Jäger.) — Noch nicht aller Tage Abend ist.
(Wachtmeister.) — Auf das Unrecht, da folgt das Übel. (Kapuziner.) —
Böses Gewerbe bringt bösen Lohn. (Wachtmeister.) — Will einer in
der Welt was erjagen, mag er sich rühren und mag sich plagen.