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1. Teil 2 - S. 182

1890 - Hildburghausen : Gadow
182 138. Wie Thüringen an das Hans Wettin kam. Auf Ludwig den Heiligen folgte sein noch unmün- diger Sohn Hermann Ii. Er stand unter der Vormundschaft seines Oheims Heinrich Raspe und führte nur kurze Zeit die Regierung selbst. Nach seinem frühen Tode folgte ihm der Oheim in der Landgrafenwürde. Derselbe war nun nicht blos® als Landgraf von Thüringen und Hessen ein mächtiger Herr, I sondern genoss auch im ganzen deutschen Reiche so grosses An" sehen, besonders bei der Geistlichkeit, dass er im Jahre 1246, al® der Papst den Kaiser Friedrich Ii. in den Bann gethan hatte, zum König von Deutschland gewählt wurde. Er konnte indes zum ruhigen Besitz der deutschen Königskrone nicht gelangen und starb schon im folgenden Jahre kinderlos. Mit diesem Heinrich erlosch die männliche Nachkommenschaft L u d w i g s mit dem Barte. Über den Besitz der Länder aber, welche nun herren- los geworden waren, brach ein blutiger Krieg aus, indem Hein- rich der Erlauchte, Markgraf von Meissen, als ein Enkel Hermanns I., die reiche Erbschaft für sich in Anspruch nahm, Sophie, Herzogin von Brabant, aber als Tochter Ludwig des Heiligen für ihren kleinen Sohn, Heinrich das Kind, als den näher berechtigten Erben, eintrat. Erst nach harter neunjährige*' Fehde, in welcher Thüringen, insbesondere die Stadt Eisenach, sehr viel zu leiden hatte, wurde der Streit dahin ausgeglichen, dass Heinrich der Erlauchte Thüringen, Sophie dagegen für ihren Sohn Hessen bekam. So wurden Hessen und Thüringen, nachdem sie seit mehr als 100 Jahren unter denselben Landesherren ge- standen, von einander getrennt (1263); Thüringen erhielt von nun an seine Landgrafen aus dem Hause Wettin, welches bereits im Besitz der Markgrafschaft Meissen war und später auch zur sächsischen Kurwürde gelangte. 139. Albrecht der Unartige und Friedrich mit der gebissenen Wange. 1. Heinrich der Erlauchte trat 1265 Thüringen an seinen Sohn Albrecht ab, welcher wegen seiner unge' zügelten Leidenschaften der „Unartige" oder „Entartete zubenannt worden ist. Dieser mar mit Margarete, der Tochter des Kaisers Friedrich H., vermählt und hatte von dieser drei Söhne: Heinrich, Friedrich und Diezmann. Aber das Herz des wankelmütigen und leidenschaftlichen Fürste^ wendete sich der gefallsüchtigen Kunigunde von Eisen* berg zu, und Albrecht war schwach genug, den boshaften Anträgen des stolzen Hoffräuleins, die arme Margarete aus dem Wege zu räumen, ein williges Ohr zu leihell- A
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