1891 -
Hildburghausen
: Gadow
- Autor: ,
- Hrsg.: Weidemann, D.
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch, Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: ABC_Lesen
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taugt dieses schwarzgraue Gußeisen nicht. Es ist sehr spröde ;
es würde unter dem Hammer zerspringen und ließe sich
nicht zu scharfen Werkzeugen verarbeiten. Darum nimmt
man dem Eisen wieder durch eine neue Verarbeitung den
größten Teil derjenigen Kohle, welche sich beim Ausschmelzen
der Erze mit ihm verbunden hatte. Man bereitet aus dem
Gußeisen das Stabeisen oder Schmiedeeisen. Dieses ist
sehr schwer schmelzbar, aber es wird in der Hitze weicher
und läßt sich mit dem Hammer verarbeiten. In den Schmiede-
werkstätten wird es auf mannigfache Weise verarbeitet.
Aber zu schneidenden Werkzeugen ist das Schmiedeeisen zn
weich. Zu diesen verwendet man den Stahl. Er enthält
weniger Kohle als das Gußeisen, mehr als das Schmiede-
eisen, darum ist er weniger spröd als das erste, aber härter
als das zweite. So gibt der verschiedene Gehalt an
Kohle jeder Art von Eisen die Eigenschaften, welche für
besondere Zwecke der menschlichen Thätigkeit notwendig sind-
Wenn man hiernach sagen muß, daß kaum ein Gewerbe,-
kaum eine Arbeit des täglichen Lebens zu denken ist, welche
nicht durch das Eisen auf eigentümliche Weise unterstützt
oder durch jenes Metall erst möglich gemacht würde, so kann
auf der andern Seite kein Zweifel sein, daß der größere
Teil aller derjenigen Körper, die wir an der Erdoberfläche
unterscheiden, größere oder kleinere Mengen von Eisen in
sich enthält. Die bräunliche oder rötliche Farbe, welche
der Boden unserer Felder und Weinberge zeigt, rührt von
dem Eisen her, das jener Boden in kleinen Mengen ein-
schließt. Noch wichtiger erscheint dieses Metall, wenn wie
in Anschlag bringen, daß es im Blute des Menschen immer
in sehr kleiner Menge vorkommt, ja daß sein Vorhandensein
zur richtigen Beschaffenheit des Blutes notwendig ist. / Unter
allen Metallen ist sicher das Eisen zugleich das verbreitetste
und das wichtigste. Zu diesen Eigenschaften des Eisens
kommt noch eine weitere hinzu, welche uns als besonders
rätselhaft mit Bewunderung erfüllen muß. Die Magnet-
nadel richtet ununterbrochen ihr eines Ende nach Norden,
ihr anderes nach Süden, und doch ist sie nichts arideres als ein
stählerner Stab, welcher an einem fertigen Magnet länger^
Zeit in bestimmter Richtung gerieben wurde. Die Magnet-
nadel zieht für sich das Eisen an, und auf gleiche Weist
wird sie, so lange sie frei schwebt, von den beiden Polen
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