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1891 -
Hildburghausen
: Gadow
- Autor: ,
- Hrsg.: Weidemann, D.
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch, Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: ABC_Lesen
108
Weltmeer nicht bloss eine unerschöpfliche Salzquelle»
sondern auch eine Werkstätte, in welcher die Kräfte
der Natur ununterbrochen Salz erzeugen.
Um das Meer- oder Seesalz zu gewinnen, legt
man in der Nähe der Meeresküste flache Becken an,
die mit einem niedrigen Damme umzogen sind. Indem
nun zur Flutzeit die Meereswogen in diese Vertiefung
eintreten, und Wind und Sonne alsdann die allmähliche
Verdunstung des Wassers bewirken, schiessen Salz-
kristalle auf den Boden derselben an. Man nennt
diese Anlagen Salzgärten. Am Kaspischen Meer und an
anderen Seeküsten setzt sich oft das Salz von selbst
aus dem Wasser ab und bildet an seichten Uferstellen
grosse Massen wie Grundeis, die man nur heraus-
zustechen und vom Schlamm zu reinigen braucht.
Das Salz ist kein einfacher, sondern ein zusammen-
gesetzter Körper. Es besteht aus einem Metalle und
einem gasförmigen giftigen Körper. Jenes heisst
Natrium, dieser Chlor.
Schliesslich sei bemerkt, dass das Salz das Sinn-
bild der Erhaltung und Belebung und solcher Gedanken
ist, welche eine Rede gleichsam würzen. Darum sagt
unser Heiland zu seinen Jüngern: Ihr seid das Salz
der Erde. Und von einer Rede, die sich durch treffende
Gedanken auszeichnet, sagt man: Sie hat Salz.
Nach Otto.
99. Die Rottanne oder Achte.
Unter den Nadelhölzern nehmen die Fichte oder Not-
tanne und die Weiß- oder Edeltanne (auch schlechthin
Tanne genannt) den ersten Rang ein. Die Fichte bevölkert
vorzugsweise unsere Thüringer Wälder und bildet das
eigentliche Bürgertum, ich meine den Kern des ganzen
Nadelholzstaates. Ihre Blätter sind nicht so fein und glatt
und ausgerundet wie die der Edeltanne; es sind vierkantige,
etwas störrige, spitze Nadeln, die in Masse rings um die
Zweige herumstehen und den: ganzen Baume ein rauheres
Ansehen geben. Sie bleiben sechs bis sieben Jahre lang
am Stamme sitzen und fallen dann ab, während die Weiß-
tanne die ihrigen acht bis zehn Jahre festhält. Die sechs
oder sieben Jahre alten Teile des Baumes sind darum
immer blattlos, und die Zweige haben ein mehr dürres