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1. Teil 3 - S. 148

1891 - Hildburghausen : Gadow
— 148 — zuweilen zu streng gewesen bin, aber nimmermehr wird es mich reuen, mitleidig und gütig gewesen zu sein." Nach einer glücklichen, thätigen und ruhmvollen Ne- gierung starb Rudolf I. im 73. Lebensjahre den 15. Juli 1291 zu Germersheim, als er eben auf einer Reise nach Speier begriffen war. Ausgezeichnet durch Charakterfestig- keit, Tapferkeit, unermüdete Thätigkeit- Gerechtigkeitsliebe, Großmut, Mäßigkeit und Güte, ist er einer der größten und edelsten Regenten, welche je einen Thron schmückten. Hauff. 116. Die Buchdruckerkunst. Wer vor 500 und mehr Jahren gern ein Buch haben wollte, mußte es sich, wenn er's nicht kaufen konnte, selbst abschreiben oder abschreiben lassen, und das kostete natürlich viel Zeit. Im Jahre 1274 war der Preis einer schön geschriebenen Bibel mit Auslegung 6o0 N, und eine ganz gewöhnliche Abschrift des Psalters mit Anmerkungen kostete vor dem Jahre 1300 nach unserem Gelde wenigstens 150 N. Damals waren dies ungeheure Summen, denn es erhielt ein Taglöhner täglich nur 12 Pf. Taglohn, so daß er um eine solche Bibel hätte fünfzehn Jahre arbeiten müssen, während einer jetzt eine oder auch zwei Mark und mehr verdienen kann, je nachdem das Geschäft ist, und eine Bibel, wenn er ganz arm ist, unentgeltlich, oder um weniger als eine Mark erhält, also nicht einmal einen Taglohn dazu braucht. Der römische Kaiser Konstantin (um 325 u. Chr.) ließ einmal 20 Bibeln auf seine Kosten abschreiben und beschenkte damit 20 christliche Gemeinden. Das war damals ein wahrhaft kaiserliches Geschenk. In früheren Zeiten hatten daher nur ganz reiche Leute Bücher; arme konnten sich keine kaufen, konnten auch selten lesen. Um das Jahr 1420 kam man aber darauf, die Buchstaben einer Seite im Buch verkehrt auf ein Brett zu schneiden, anzuschwärzen und abzudrucken. Das ging schon gut, denn mit einem solchen Brett voller Buchstabenformen konnte man schnell viele Seiten derselben Art drucken, und die Bücher wurden nun schon ein gut Teil wohlfeiler. Um diese Zeit lebte aber in der Stadt Mainz, mit- unter auch in Straßburg ein Edelmann, Johann Gens- fleisch von Sorgenloch zum guten Berg, kurzweg
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