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1. Teil 3 - S. 168

1891 - Hildburghausen : Gadow
168 — Und nun laßt uns fortfahren!" sprach er zum Herzog, und setzte das angefangene Spiel fort. Aber der Kurfürst von Brandenburg war in das Lager zum Kaiser geeilt, um für das Leben des Gefangenen zu bitten. Wittenberg wurde übergeben, und Karl V. nahm das widerrechtlich gefällte Urteil zurück. Darauf wurden dem Kurfürsten Vertragspunkte vorgelegt, nach deren einem er sich verpflichten sollte, alles anzunehmen, was die Kirchen- versammlung zu Trient und der Kaiser in Neligionssachen beschließen würden. In seinem Unglück unerschüttert, erwiderte Johann Friedrich: „Wir wollen bei der Lehre, und dem Bekenntnis, die wir zu Augsburg neben unserm Vater, auch andern Fürsten und Ständen öffentlich übergeben, beständig verharren und lieber die Kur, Land und Leute, auch den Hals dazu hergeben als von Gottes Wort uns abweisen laffen." Herzog und Böttiger. 124. Gustav Adolf von Schweden. Als Gustav Adolf von Nürnberg nach Sachsen zog, strömte alles Volk aus den Gegenden, wo er durchzog, herbei, um den Helden, den Rächer, den großen König zu sehen, der ein Jahr vorher auf diesem Boden als ein rettender Engel erschienen war. Stimmen der Freude um- lönten ihn, ehrfurchtsvoll stürzte sich vor ihm alles auf die Kniee; man stritt sich um die Gunst, die Scheide des Schwertes, den Saum seines Kleides zu berühren. Den bescheidenen Helden machten diese unschuldigen Beweise der aufrichtigsten Dankbarkett und Bewunderung traurig. „Ist es nicht, als ob dieses Volk mich zum Gott machte?" sagte er zu seinen Begleitern. „Unsere Sachen stehen gut, aber ich fürchte, die Rache des Himmels wird mich für dieses verwegene Gaukelspiel strafen und diesem thörichten Haufen meine schwache sterbliche Menschheit früh genug offenbaren." Wallenstein folgte dem Könige, und wo er zog, brannten Flecken und Dörfer; nichts blieb vor den wilden Plün- derungen seiner Soldaten verschont, und Wehklagen und Verwünschungen ertönten überall auf dem Wege, auf welchem so eben Freudengeschrei und Segnungen den edlen Gustav begleitet hatten. Unweit Weißenfels bei dem Städtchen Lützen trafen beide Heere auf einander, und den
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